Eichelschnaps aus Oldenburg.
Foto: Hersteller

Als Kind wurde uns vermittelt, dass Eicheln lediglich dazu da sind, um im Herbst kleine Figuren, Anhänger oder andere Not-Must-haves für die Liebsten zu basteln. Und neben den tierischen Waldbewohnern gab es bislang nur eine kleine Gruppe Mutiger, die einen kulinarischen Nutzen aus den kleinen Früchten ziehen wollten – beispielsweise als Kaffee- oder Mehlersatz.

Weil manche Pflanzen aber für viele erst dann einen Sinn ergeben, wenn man sie in Alkohol verwandeln kann, gibt es gute Nachrichten: Die drei Freunde Niklas Haller, Michael Frankenbach und Leonard Spreckels aus dem deutschen Oldenburg fragten sich eines Abends an der Bar, warum Brände nur in Eichenfässern gelagert werden. Schließlich könnte man nicht nur das Holz des Baums nutzen. Also fingen sie an, Eicheln wieder und wieder zu destillieren, bis sie Oken, den ersten Eichelschnaps, aus der Taufe hoben.

Das Ergebnis ist ein Edelbrand, der geschmacklich ein bisschen an Korn erinnert. Süßlich-nussige und erdige Noten in der Nase und am Gaumen machen aber schnell klar, dieser Geschmack ist ungewöhnlich – ungewöhnlich besonders!

(RONDO, Alex Stranig, 29.10.2022)