Für seinen Umgang mit Flüchtlingen aus Myanmar steht Malaysia in der Kritik.

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Naypyidaw – Trotz schwerer Menschenrechtsverletzungen durch die Militärjunta in Myanmar zwingt Malaysia geflüchtete Menschen, in ihre Heimat zurückzukehren. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) kritisierte dies am Dienstag in Genf. Die malaysischen Behörden setzten damit das Leben von Menschen aufs Spiel.

Gegen Willen nach Myanmar deportiert

In Myanmar hat Anfang Februar 2021 das Militär die Macht übernommen. Regimekritiker werden seitdem brutal verfolgt. Schon vorher waren hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya vor Repressionen und Verfolgung im überwiegend buddhistischen Myanmar geflohen, vor allem nach Bangladesch, aber auch in andere Länder.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Malaysia allein im Oktober mehr als 150 geflüchtete Menschen gegen deren Willen und in Absprache mit dem Militärregime in Myanmar deportiert. Ihnen drohten Verfolgung, willkürliche Festnahmen, Misshandlung und Folter.

Menschen, die Schutz suchten, dürften nach internationalem Recht nicht in ihre Heimat abgeschoben werden, wenn ihnen dort Gefahr drohe, sagte eine UNHCR-Sprecherin in Genf. Die Organisation rief die malaysischen Behörden auf, diese Praxis umgehend zu stoppen. (APA, 25.10.2022)