Es gibt nur wenige Menschen, die in Wien studiert haben, aber nie im Pfeilheim zu Gast waren. Doch in den letzten zwei Jahren war alles ein wenig anders: Das Haupthaus an der Adresse Pfeilgasse 3a war wegen einer Sanierung geschlossen.

Die Zimmer sind rund 20 Quadratmeter groß.
Foto: Harald Klemm

Dabei wurden die gesamte Haustechnik sowie sämtliche Oberflächen erneuert und alle Zimmer neu möbliert. Die letzten Doppelzimmer sind nun außerdem verschwunden, weil die Nachfrage zuletzt gefehlt hat. "Das hat sich in den letzten 15 Jahren gänzlich geändert", sagt Bernhard Tschrepitsch, Generalsekretär der Akademikerhilfe, bei einer Führung durch das Haus. Dass ihre Kinder mit Fremden in einem Zimmer wohnen, sei besonders vonseiten ihrer Eltern nicht mehr erwünscht.

Mehr Zimmer als zuvor

Nachgefragt sind schon seit einigen Jahren funktionierende Wohneinheiten – inklusive Bad und kleiner Küche – von rund 20 Quadratmetern. Eine wichtige Rolle spielen laut Tschrepitsch weiterhin die Allgemeinflächen wie Stockwerksküchen, Musik- und Lernräume, in denen man einander trifft. Diese Flächen würden auch angenommen: Wer ins Studentenheim zieht, freut sich über soziale Kontakte.

Kleine Küchen gibt es in den Zimmern, zusätzlich gibt es aber Stockwerksküchen.
Foto: Harald Klemm

Insgesamt gibt es im neuen Haus nun 450 Zimmer – das sind um 50 mehr als zuvor, weil anstelle einer ehemaligen Mensa vier Stockwerke in die Höhe gezogen wurden. Seit dem Beginn des aktuellen Wintersemesters ist das Pfeilheim wieder in Vollbetrieb. Die Zimmer sind längst vergeben.

Partyraum noch in Arbeit

Um die 400 Euro kostet die Miete nun. Sie ist damit etwas höher als bisher – nicht nur wegen der Sanierung, sondern auch wegen steigender Energiekosten, die den Studierenden über die All-in-Miete verrechnet werden. Insgesamt erhofft sich Tschrepitsch nach der Renovierung eine Energieeinsparung von 65 Prozent: "Aber das Nutzerverhalten ist eine große Herausforderung."

Am Dienstag wurde das Pfeilheim auch ganz offiziell wiedereröffnet. Nur der Partyraum ist derzeit noch in Arbeit. Er wird im November fertiggestellt – und dann sicherlich umgehend eingeweiht. (zof, 27.10.2022)