Dominik Thiem hielt relativ gut mit, ...

Foto: IMAGO/tennisphoto.de/Schulz

... letztlich war Daniil Medwedew aber doch besser.

Foto: APA/EVA MANHART

Wien – Dominic Thiem ist am Donnerstag im Achtelfinale der Erste Bank Open gegen den topgesetzten Daniil Medwedew ausgeschieden. Der Russe gewann in der Wiener Stadthalle in 98 Minuten 6:3, 6:3. Thiem muss damit weiter auf die Rückkehr in die Top 100 warten, mit einem Sieg hätte er das Ziel erreicht.

Das sechste Duell der beiden war in den ersten sieben Games auf hohem Niveau, dem Publikum wurde großer Sport geboten. Thiem bot seinem Nachfolger als US-Open-Sieger Paroli, ein Doppelfehler besiegelte aber den Aufschlagverlust zum 3:4. Der 29-Jährige ließ eine Breakchance auf das 4:4 aus, fortan verlor er die Präzision, den Satz und schließlich das Match. Im zweiten Satz war Medwedews Break zum 3:1 vorentscheidend. Thiems Bemühen um das Rebreak blieb letztlich erfolglos.

"Die ersten sieben, acht Games waren richtig, richtig gut", resümierte Thiem in einer ersten Stellungnahme auf Servus TV. "Dann habe ich es aber nicht geschafft, dass ich das hohe Niveau durchspiele und habe ein bisschen nachgelassen. Dann kommt das Ergebnis zustande." Bis 3:5 sei es ein Match auf absoluter Augenhöhe gewesen, dann sei er einen Level abgefallen. So schied auch der letzte Österreicher beim Heim-Event aus. Filip Misolic, Jurij Rodionov und Dennis Novak hatte es in der ersten Runde erwischt.

Später gab Thiem bekannt, dass er seine Tennis-Saison doch überraschend vorzeitig beenden würde. Sein Saisonziel Top 100 wird sich damit voraussichtlich knapp nicht ausgehen, sehr wohl aber das Hauptfeldticket für die Australian Open im Jänner. Grund dafür ist die ATP-Arithmetik, wonach er nun in Wien anders als zuvor kommuniziert die vollen 45 Punkte anschreibt statt nur 25. Thiems Fokus liegt ab sofort auf der Vorbereitung für 2023.

"Ich habe seit Juli sehr viel gespielt. Daher ist die Saison vorbei für mich. Auch weil ich gute Nachrichten von der ATP erhalten habe. Ich habe 550 Punkte, da sollten sich die Australian Open ausgehen. Wenn ich das schaffe, ist es egal, ob ich (das Jahr, Anm.) in den Top 100 abschließe."

Im Head-to-Head glich Medwedew auf 3:3 aus, auch das zuvor letzte Duell im Endspiel der ATP Finals 2020 hatte der derzeitige Weltranglistenvierte gewonnen. "Es ist extrem unangenehm, da er keinen Fehler macht und sich bei seiner Größe sehr gut bewegt", sagte Thiem. In Satz zwei sei beim Gegner auch noch ein guter Aufschlagrhythmus dazugekommen. "Da hatte ich keine Chance auf ein Break. Das ist wie in den letzten Wochen, ich erspiele mir gegen die Topleute zu wenige Breakchancen."

Schon vor dem Schlager des Tages waren bei diesem ATP-500-Event zwei Gesetzte ausgeschieden. Der Russe Andrej Rublew (3) unterlag dem Bulgaren Grigor Dimitrow ebenso 3:6, 4:6 wie der Brite Cameron Norrie (7) dem US-Amerikaner Marcos Giron. Die beiden Sieger treffen nun am Freitag aufeinander. Der als Nummer fünf gesetzte Pole Hubert Hurkacz kam gegen den Finnen Emil Ruusuvori mit 7:5, 4:6, 6:3 weiter und könnte gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas (2) um ein Halbfinalticket spielen müssen. (APA, red, 27.10.2022)