Lil Nas X mischt sich mit Rachegelüsten in eine ohnehin aufgeregte Diskussion ein.

AP / Evan Agostini / Invision

Diese Ausgabe des "Prominenten Platzes" behandelt viele Themen: Fische, Kunstwerke und Aliens. Aber keine Sorge, hier lesen Sie alles richtig eingeordnet.

"Fishless fish": Leonardo DiCaprio investiert in Foodtrend

Leonardo DiCaprio kann nicht nur Models daten. Er sorgt sich auch um die Umwelt. Deshalb hat der Schauspieler bereits im Februar in die Firma Wildtype investiert. Das Unternehmen stellt "fishless fish" her. Wobei der Name irreführend ist, denn ganz ohne Fisch kommt die Herstellung des "Lachses" nicht aus, ein paar Zellen von Fischen sind immer noch notwendig. Sie vermehren sich dann in Tanks. Das scheint fischfrei genug zu sein für DiCaprio, aber auch für andere Promis. Neben dem Schauspieler sind auch Jeff Bezos und Robert Downey Jr. Geldgeber des Unternehmens. Doch einige Experten schwimmen nicht mit dem Strom der Fischersatzbegeisterten.

Wie es sich für ein modernes Unternehmen gehört, sieht Wildtype in seinem Produkt nicht weniger als die Möglichkeit, den globalen Bedarf an Fisch zu decken, ohne die Umwelt auszubeuten. Das Produkt könne außerdem geschmacklich, aber auch hinsichtlich Textur und Nährstoffe optimiert werden. Wie der "Guardian" nun aber berichtet, bemängeln Kritiker die hohen Herstellungskosten der Ersatzprodukte. Sie sehen in Wildtypes fischigem Nicht-Fisch weniger eine Möglichkeit, den Weltfischhunger zu stillen, als vielmehr ein weiteres Lebensmittel für Besserverdiener.

Für DiCaprio ist Wildtype jedenfalls ein guter Fang. Kombiniert der Schauspieler damit doch hohe Renditewahrscheinlichkeit mit guter Umwelt-PR. Doch ganz ohne zynisch zu sein: DiCaprios langjähriges Engagement in Umweltfragen ist lobenswert. Unser aller Ziel ist schließlich eine bessere Welt für die nächste Generation. Ob DiCaprio dabei von Nachkommen oder nachfolgenden Model-Freundinnen unter 25 Jahren spricht, weiß aber nur er.

Daniel Radcliffe würde Ruhm seiner Kinder "um jeden Preis" verhindern

Während DiCaprio mit seinem Star-Image junge Frauen in seinen Bann zieht, sehen andere Stars ihre eigene Berühmtheit kritischer. Daniel Radcliffe etwa würde Ruhm seiner Kinder "um jeden Preis" verhindern wollen. Das erzählte der kinderlose Schauspieler "Newsweek".

"Filmkulissen sind tolle Orte", sagte Radcliffe, "ich denke, dass sie oft wundervoll für Kinder sein können. Aber es ist die Sache mit der Berühmtheit, die man um jeden Preis verhindern sollte." Radcliffe hat als Zwölfjähriger angefangen, den namensgebenden Zauberlehrling in der "Harry Potter"-Reihe zu spielen. Die Filme waren erfolgreich, Radcliffes Umgang mit dem eigenen Ruhm aber nicht immer: 2011 sprach er über seine Probleme mit Alkohol. Heute ist der inzwischen 33-Jährige trocken.

Dennoch ist Radcliffe einer der erfolgreichsten früheren Kinderstars. Hat er es doch offenbar geschafft, heute weiter als Schauspieler zu arbeiten und im Reinen mit sich zu sein. Wer an Stars wie River Phoenix, Corey Feldman oder Brad Renfro denkt, weiß: Es geht leider auch oft anders aus.

Eine weitere positive Ausnahme saß bei Radcliffes Interview neben ihm und fasste die Krux mit jungen Schauspielern sehr gut zusammen. Seine Filmpartnerin Evan Rachel Wood wurde ebenfalls schon als Kind mit dem Film "Dreizehn" berühmt. Das Schauspielen habe ihr zwar viel über Empathie und Verbundenheit beigebracht, sagt sie heute. "Aber ich denke nicht, dass Kinder Karrieren haben sollten", sagte Wood.

Michael J. Fox spricht über seine Parkinson-Erkrankung

Ähnlich realistisch wie Wood und Radcliffe blickt Michael J. Fox zurück. Im Interview mit dem "People Magazine" spricht der frühere Schauspieler über seine Jahrzehnte im Filmbusiness, aber auch über den Grund für seinen Ruhestand im Jahr 2020: seine Parkinson-Erkrankung. Bei Fox wurde die Krankheit 1991 diagnostiziert, 1998 ging er mit der Diagnose an die Öffentlichkeit.

Der Star hat seitdem immer wieder über die Erkrankung aufgeklärt und Spenden von über einer Milliarde US-Dollar für Forschungsprojekte gesammelt. Sein großer Erfolg als Aktivist mag auch daran liegen, wie Fox über seine Krankheit spricht. Wer platte "Alles ist gut, wenn man es nur will"-Sprüche erwartet, ist bei dem früheren Schauspieler falsch. Stattdessen spricht Fox offen, aber nie zynisch über die Herausforderungen der Krankheit.

So hatte Fox als Folge einer Operation im vergangenen Jahr Gleichgewichtsstörungen und brach sich mehrere Knochen. Die langwierige Heilung machte Fox zu schaffen. "Ich war nie ein übellauniger Mensch", sagte er, "aber ich wurde wirklich übellaunig und kurz angebunden gegenüber Menschen." Er bat Helfende aber um Verständnis, dass er in dieser Situation nicht wirklich er selbst gewesen sei. Fox spricht auch darüber, wie belastend seine Parkinson-Erkrankung für seine Familie ist.

Dennoch scheint Fox sich einen gewissen Pragmatismus im Umgang mit seiner Krankheit bewahrt zu haben. Seine "Mission" heute sei: "Fall nicht hin." Deshalb verwende er jetzt alle Werkzeuge, die ihm dabei helfen, wie etwa Gehhilfen, Rollstühle oder Gehstöcke. "Ich glaube, es ist cool, dass ich wieder selbst gehen kann", sagt Fox, "es ist fantastisch." Was bei jedem anderen Plattitüde wäre, klingt bei Fox wie eine absolute Wahrheit.

"Ich werde sie rächen": Lil Nas X mischt mit im Suppeneklat

Während Fox auf eine langjährige Karriere zurückblickt, ist Lil Nas X wohl noch am Anfang seiner beruflichen Laufbahn. Aber im Medienzirkus spielt der Musiker schon so gekonnt mit wie ein ganz alter Hase. Jetzt äußert sich der Star in der Diskussion rund um Suppenattacken auf Kunstwerke.

Sie erinnern sich: Umweltaktivisten gingen mit Lebensmitteln auf Gemälde los, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. So landete Tomatensuppe auf van Goghs "Sonnenblumen" – die aber hinter Glas und somit vor dem Süppchen geschützt waren.

In einem gephotoshoppten Bild bezieht Lil Nas X nun Stellung in der Diskussion um Aktivismus, flüssige Lebensmittel und Kunst. In einem Instagram-Posting steht Lil Nas X vor Andy Warhols Suppendose – Geschmacksrichtung Tomate – und holt aus, um van Goghs "Sonnenblumen" auf die Suppe zu werfen. Damit ist die Diskussion wohl durchgespielt. Fest steht: Wenn die Welt in Umweltkatastrophen endgültig versinkt, wird Lil Nax X uns noch mit einem letzten Witz zum Lachen bringen.

Blink-182-Sänger spricht seine Wahrheit über Aliens aus

Während Lil Nas X ganz offensichtlich provoziert, spricht Tom DeLonge auf Twitter die Wahrheit – oder zumindest das, was er dafür hält. Am Mittwoch schrieb der Sänger von Blink-182, dass Aliens existieren.

Das ist in DeLonges Fall keine spontane Erkenntnis. Der Musiker hat in der Vergangenheit sogar eine Dokumentation zu dem Thema für den US-amerikanischen History Channel produziert. Wenn Sie also noch keine Pläne fürs Wochenende haben, lassen Sie sich von DeLonges Leidenschaft zumindest ein bisschen anstecken. Man kann nämlich nie genug in den Nachthimmel schauen. (Ana Wetherall-Grujić, 28.10.2022)