Einer der Verletzten ist der spanische Fußballprofi Pablo Marí, der bei Monza Calcio spielt.

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Mailand – Ein 46-jähriger Italiener, der am Donnerstagabend in einem Supermarkt in einem großen Einkaufszentrum in Assago bei Mailand mit Messerstichen einen Kassier getötet und vier Personen verletzt hat, ist von einem ehemaligen Fußballer des Klubs Inter Mailand, Massimo Tarantino, entwaffnet worden. Der Täter hatte ein Messer aus einem Regal des Supermarkts genommen und war willkürlich auf Kunden losgegangen.

Ermittler schlossen laut ersten Erkenntnissen einen terroristischen Hintergrund bei dem Täter aus. Er war wegen Depressionen und psychischer Störungen in Behandlung. Tarantino überwältigte den Mann nach dem Angriff in dem Supermarkt und übergab ihn den Carabinieri. "Er schrie und schrie, er war eine Furie", berichtete der Ex-Fußballer.

Carrefour spricht Beileid aus

Bei dem Toten handelt es sich um einen aus Bolivien stammenden Mitarbeiter des Supermarkts. Der französische Supermarktgigant Carrefour bestätigte den Tod eines seiner Angestellten. Das Unternehmen erklärte, "zutiefst bestürzt" zu sein, und sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus.

Zu den Verletzten zählt auch der spanische Fußballprofi Pablo Marí, der vom FC Arsenal ausgeliehen wurde und beim italienischen Erstligaverein Monza Calcio spielt. Er schwebte nicht in Lebensgefahr und wurde am Freitag am Rücken operiert. Der 29-Jährige war mit seiner Familie, darunter seinem vierjährigen Sohn, beim Einkaufen, als er vom Täter attackiert wurde. "Seinen starken Rückenmuskeln verdankt Marí sein Leben", berichtete Monzas Geschäftsführer Adriano Galliani, der den Spieler nach der Operation im Spital besuchte. Der Verteidiger wird zwei Monate pausieren müssen, teilte Monza mit.

Keine wichtigen Organe verletzt

Monza Calcio wandte sich via Twitter an seinen verletzten Abwehrspieler. "Lieber Pablo, wir sind alle hier in der Nähe von dir und deiner Familie, wir lieben dich, kämpfe weiter, wie du es kannst, du bist ein Krieger, und du wirst bald gesund werden", wurde Monzas Geschäftsführer Adriano Galliani dort zitiert. Monza Calcio gehört dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.

Monza bat die Serie-A-Liga um die Verschiebung des für Montag angesetzten Serie-A-Matchs gegen FC Bologna, den Klub der ÖFB-Teamspieler Marko Arnautovic und Stefan Posch. "Die Mannschaft steht unter Schock. Was Mari passiert ist, hat alle erschüttert. Wir haben die Liga gebeten, das Spiel gegen Bologna am Montag zu verschieben", sagte Galliani. (APA, red, 28.10.2022)