Beamte der italienischen Küstenwache während der Ankunft geretteter Migranten.

Foto: AFP / Gianluca Chininea

Rom – Die Migrationsströme in Richtung Italien haben in diesem Jahr stark zugenommen. Von Anfang 2022 bis zum 26. Oktober kamen fast 80.000 Migranten in Italien an, was einem Anstieg von 50 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht, wie das Innenministerium in Rom am Donnerstagnachmittag mitteilte. Über 2.000 Migrantenboote trafen seit Jahresbeginn in Süditalien ein.

Der starke Anstieg bei den Ankünften ist vor allem auf die Zunahme der Einwanderungsströme aus Libyen, Tunesien und der Türkei zurückzuführen. In Bezug auf Libyen sei die anhaltende Instabilität ein entscheidender Faktor für die Zunahme der Migration in Richtung Italien (Plus 75 Prozent), teilte das Innenministerium mit.

Neue Regierung will Seefahrten verhindern

Der Zustrom aus Tunesien ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen und verzeichnete einen Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erheblich ist auch die Einwanderung aus der Türkei, die seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43 Prozent gestiegen ist.

Der Migrationsstrom aus Algerien, der fast ausschließlich nach Sardinien gerichtet ist, ist leicht zurückgegangen. Er lag am 26. Oktober bei sieben Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021.

Die neue italienische Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni will sich stärker dafür einsetzen, Migrantenabfahrten von Nordafrika in Richtung Süditalien zu verhindern. "Die Rettung von Menschen und der humanitäre Ansatz ist wichtig, aber wir werden alles Erdenkliche tun, um diese Seefahrten, die manchmal zu Todesfahrten werden, zu verhindern", sagte der neue Innenminister Matteo Piantedosi laut Medienangaben. (APA, 28.10.2022)