In der Hinrunde trennten sich Rapid und Lustenau 1:1.

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Lustenau/Wien – Ein Schritt vor, zwei zurück – das soll der Vergangenheit angehören. Der SK Rapid ist unter Interimscoach Zoran Barisic bemüht, am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) in der Bundesliga bei Aufsteiger Austria Lustenau an den überzeugenden 5:1-Heimsieg im Nachtrag gegen Hartberg anzuknüpfen. Die Lustenauer haben neun Pflichtspiele in Folge nicht gewonnen. Die Leistungskurve zeigte beim 0:0 gegen Ried aber leicht nach oben.

Rapid gastiert erstmals seit April 2000 im Reichshofstadion. "Wir wissen, Lustenau ist ein Gegner, der sehr gefährlich sein kann. Wir unterschätzen sie mit Sicherheit nicht und überschätzen uns auch nicht", sagte Barisic vor der Abreise am Freitag in der Früh. Das Hartberg-Spiel habe allen gutgetan, sei aber abgehakt. "Ich bin sehr froh, wie wir aufgetreten sind, vor allem wie wir knifflige Phasen im Spiel überwunden haben." An die Leistung wolle man anschließen. Barisic: "Resultat geht über Leistung."

"Wir wissen, was Rapid kann. Sie verfügen über einen starken und großen Kader", erklärte Lustenau-Trainer Markus Mader. Dazu würden sich bereits Effekte aus dem Trainerwechsel von Ferdinand Feldhofer hin zu Barisic zeigen. "Durch den neuen Input sind neue Ideen entstanden – und es ist nicht leicht, sie auszurechnen."

Im Westen Wiens hatte der Aufsteiger im August ein 1:1 erreicht. Nach 13 Runden stehen 13 Punkte zu Buche. Allerdings waren die Vorarlberger in der Liga zuletzt elfmal in Folge in Rückstand geraten – bis gegen Ried erstmals die Null stand. Die System-Umstellung von Vierer- auf Dreier- bzw. Fünferkette schien zu funktionieren.

"Wir haben sehr gut verteidigt und kaum etwas zugelassen", meinte der Coach. Daran wolle man anschließen. Mader: "Es wird wieder eine schwere Partie für uns, weil die Rapidler mit einer breiten Brust kommen nach dem 5:1 gegen Hartberg." Man erwarte eine spielstarke, offensive Truppe. "Da brauchen wir einen Toptag, um hier etwas Zählbares mitzunehmen."

Salzburg empfängt Hartberg

Bevor es zum großen Finale in der Champions League bei AC Milan kommt, sollte Red Bull Salzburg laut Papierform einen Pflichtsieg einfahren. Zu Gast am Samstag (17.00 Uhr) ist nämlich der Tabellenletzte Hartberg, der zuletzt zweimal in zwei Spielen fünf Gegentore am Stück kassierte. "Wir haben natürlich den Anspruch zu gewinnen, das ist klar", stellte RB-Trainer Matthias Jaissle fest. Mailand werde aber nicht ganz aus den Köpfen zu bekommen sein.

"Wir werden einen Teufel tun, die Hartberger zu unterschätzen", sagte Jaissle zur Ausgangslage. Die jüngsten Partien gegen die Oststeirer wurden zwar allesamt gewonnen, verliefen jedoch eng. Zudem habe sich der TSV gegen die Liga-Schwergewichte immer gut verkauft. Unter anderem gewann Hartberg in dieser Saison 3:0 gegen den LASK.

Die Hartberger wollen sich nach den Niederlagen gegen Altach, Tirol und Rapid aus dem Schlamassel befreien. Gegen Salzburg werde die Aufgabe aber nicht einfacher, weiß auch Trainer Klaus Schmidt. "Wir müssen natürlich schauen, dass wir defensiv kompakter sind. In den letzten beiden Spielen war es vor allem in der zweiten Halbzeit dann immer ein großes Defensivproblem", erläuterte der mit den Mechanismen seines Berufs bestens vertraute 55-Jährige. Man müsse danach trachten, "wenig bis keine Gegentore zu bekommen, aber trotzdem schauen, auch nach vorne Akzente zu setzen".

Klagenfurt gegen WSG

Ein Duell zweier Teams im Aufwind geht ebenfalls am Samstag um 17 Uhr am Wörthersee über die Bühne. Austria Klagenfurt empfängt die WSG Tirol, der Tabellenvierte trifft auf den Sechsten, der diesen mit einem Auswärtserfolg einholen könnte. Klagenfurt-Coach Peter Pacult wurde am Freitag mit einer Vertragsverlängerung bis 2025 belohnt. Sein WSG-Pendant Thomas Silberberger ist Optimist: "Wir sind auf einer Wolke, so wie Klagenfurt".

"Wenn wir in Klagenfurt gewinnen, überwintern wir in den Top-Sechs, davon bin ich überzeugt", erklärte Silberberger, dessen Elf zuletzt die strauchelnden Hartberger 5:1 abfertigte und Lustenau mit 3:2 besiegte. Selbst das 1:2 bei Sturm und das 0:5 gegen Rapid davor seien vom Auftreten her völlig in Ordnung gegangen. "Das war eine Ergebniskrise, keine spielerische. So gesehen war Hartberg für uns ein extremer Pusher." (APA; 28.10.2022)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen am Samstag

SC Austria Lustenau – SK Rapid Wien (Lustenau, Reichshofstadion, 17.00 Uhr, SR Ciochirca). Bisheriges Saisonergebnis: 1:1 (a). Keine Ergebnisse 2021/22

Lustenau: Schierl – Hugonet, Maak, Grujcic – Anderson, Grabher, Surdanovic, Berger – Teixeira, Schmid, Diaby

Es fehlt: Cheukoua (Knöchelverletzung)

Rapid: Hedl – Koscelnik, Querfeld, Dibon, Auer – Knasmüllner, Greil – Schick, Druijf, Grüll – Burgstaller

Es fehlen: Hofmann (Hüft-OP), K. Wimmer (nach Knieproblemen), Petrovic, Schuster (beide rekonvaleszent)

Red Bull Salzburg – TSV Hartberg (Salzburg, Red Bull Arena, 17.00 Uhr, SR Grobelnik). Bisheriges Saisonergebnis: 2:0 (a) 2021/22: 1:0 (a), 2:1 (h)

Salzburg: Köhn – Van der Brempt, Kwiatkowski, Baidoo, Wöber – Diarra, Bernardo, Agyekum, Kjaergaard – Sesko, Simic

Es fehlen: Pavlovic (gesperrt), Fernando, Koita (beide Oberschenkel), Capaldo (Knie), Tijani (Schien- und Wadenbein)

Fraglich: Solet (Oberschenkel), Ulmer (Adduktoren)

Hartberg: Swete – M. Horvat, Sonnleitner, Karamarko – Frieser, Heil, Kainz, Aydin, Providence – Kriwak, Paintsil

Es fehlen: Klem (Knie), Sturm (Sprunggelenk), Fadinger (Schnittwunde am Daumen)

SK Austria Klagenfurt – WSG Tirol (Klagenfurt, 28 Black Arena, 17.00 Uhr, SR Schüttengruber). Bisheriges Saisonergebnis: 2:2 (a). 2021/22: 2:1 (h), 1:0 (a)

Klagenfurt: Menzel – Wernitznig, Mahrer, N. Wimmer, Moreira – Irving, Gkezos, Cvetko – Karweina, Pink, Rieder

Es fehlen: Jaritz (Sprunggelenk), Miesenböck (Aufbautraining)

WSG: Oswald – Ranacher, Bacher, Behounek, Schulz – Sulzbacher, Müller, Blume – Ogrinec – Prelec, Sabitzer

Es fehlen: Skrbo, Stumberger, Ertlthaler, Ozegovic (alle verletzt)