Beim Bau der Stadien für die WM im Golfstaat sollen zahlreiche Arbeiter gestorben sein.

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Doha – Katars Außenministerium hat am Freitag den deutschen Botschafter einbestellt und ihm eine Protestnote zu den Äußerungen von Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser über die Fußball-WM 2022 in seinem Land übergeben. Die Ministerin hatte in einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender die Menschenrechtslage in Katar kritisiert. Das Auswärtige Amt nahm zunächst nicht Stellung zu dem Vorgang.

Ab dem 20. November findet in dem Golfstaat die Fußballweltmeisterschaft statt, die sowohl wegen des Termins Ende des Jahres als auch wegen Menschenrechtsvorwürfen gegen das Land umstritten ist. Beim Bau der Stadien sollen zahlreiche Arbeiter gestorben sein.

Faeser reist nach Katar

Am 31. Oktober will Faeser zusammen mit der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Luise Amtsberg, den sportpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen sowie einer DFB-Delegation um Präsident Bernd Neuendorf nach Katar reisen. Sie will sich nach Angaben des Innenministeriums mit Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, sowie Innenminister Scheich al-Thani treffen. Am Donnerstag hatte sie in der ARD gesagt auf die Frage der Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar gesagt: "Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird."

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hatte bei seinem Besuch in Katar von Fortschritten bei der Behandlung der Beschäftigten gesprochen, auch wenn die Zustände in Katar nicht den deutschen entsprächen. (Reuters, red, 28.10.2022)