Auf der Toilette des Grazer Liebenau-Stadions sah es nach dem Besuch niederländischer Hooligans so aus.

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In jüngster Zeit häufen sich Polizeimeldungen über Fußball-Hooligans. Eine Gruppe von Fußballfans soll am Sonntag in Pasching (Bezirk Linz-Land) einen Ordner attackiert haben, der aufpassen sollte, dass niemand durch ein gesperrtes Siedlungsgebiet fährt. Die bisher unbekannten Hooligans, die in insgesamt vier Autos unterwegs waren, sollen den 29-jährigen Ordner beschimpft und ihn mit dem Umbringen bedroht haben, berichtete die Polizei am Montag. Dann schleuderten sie das Scherengitter, das die Straße abriegelte, zur Seite und fuhren weiter.

Schlägerei im Gastgarten

Erst am Samstag hatte es im Süden von Linz einen gröberen Zwischenfall mit Fußballfans nach einem Match von LASK gegen Blau-Weiß Linz gegeben. Eine Gruppe von bis zu 40 Vermummten (Skihaube und Schal) war in einen Gastgarten im Süden von Linz gestürmt und hatte dort Aschenbecher, Stühle, Stehtische und Gläser auf Personen geworfen. Die folgende Rauferei forderte vier Verletzte, vier Personen wurden festgenommen. Die Polizei stellte außerdem verbotene Waffen sicher.

Gästesektor verwüstet

Derbys finden auch in Wien immer unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Dennoch kommt es regelmäßig zu Ausschreitungen zwischen Fans von Austria und Rapid beziehungsweise zu Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und Polizei. Beim jüngsten Derby am 9. Oktober im Rapid-Heimstadion krachte es schon lange vor dem Anpfiff. Beim Fan-Marsch der Austria-Anhänger soll laut Polizei gezielt mit Feuerwerkskörpern auf Menschen geschossen worden sein, im Allianz-Stadion verwüsteten Hooligans den Gästesektor. Obwohl die Austria 2:1 gewann, übrigens.

Drei Polizisten verletzt

Auch nach dem Derby kam es im Umfeld des Stadions zu Ausschreitungen und einer stundenlangen Sperre der Wiener Westeinfahrt. Bilanz der Unsportlichkeit: eine Festnahme wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt, 107 strafrechtliche Anzeigen, vor allem wegen des Verdachts der Gefährdung der körperlichen Sicherheit und Sachbeschädigungen, sowie 154 verwaltungsrechtliche Anzeigen vor allem wegen Verwendung von Pyrotechnik. Drei Polizeibeamte wurden verletzt, einer davon, ein Motorradpolizist, schwer.

Die dumpfe Hooligan-Strategie, gegnerische Infrastruktur zu zerstören, ist auch bei internationalen Spielen immer wieder zu beobachten. Nach dem jüngsten Europa-League-Spiel zwischen Sturm Graz und Feyenoord Rotterdam hinterließen die niederländischen Fans einen teuren Scherbenhaufen in den Toilettenanlagen des Liebenau-Stadions. (APA, simo, 31.10.2022)