Kaum jemand gibt gern zu, neidisch zu sein. Immerhin ist Neid eines der verpöntesten Gefühle in unserer Gesellschaft, gilt in der Bibel als "Todsünde". Wir verspüren ein ungutes Gefühl, wenn Nachbars Rasen grüner ist, die Kollegin am Freitag frei hat oder das befreundete Paar auf Instagram haufenweise Fotos von der Weltreise postet. "Neid ist ein ganz alltägliches Gefühl", sagt Katja Corcoran im Interview. Die Professorin für Sozialpsychologie forscht an der Universität Graz unter anderem zu Neid.

Doch Neid muss nicht nur Missgunst sein, sondern kann auch als Triebfeder dienen, betont Corcoran: "Durch ihn kann auch etwas Gutes entstehen. Er kann uns – und auch die Gesellschaft – weiterbringen." Wie es gelingt, etwas Positives aus der negativen Emotion zu ziehen und wo dabei auch Schwierigkeiten liegen, erklärt die Psychologin in der neuen Folge von "Besser Leben". (red, 3.11.2022)