In Deutschland wird das Zulassungsverfahren für angehende Ärztinnen und Ärzte zentral abgewickelt.

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Studienplätze für angehende Medizinerinnen und Mediziner sind heißbegehrt – nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland. Umso größer ist die Freude bei all jenen, die das strenge Aufnahmeverfahren schaffen oder dank ihres Notendurchschnitts einen Platz an einer öffentlichen Universität ergattern.

Im Fall von 282 Bewerberinnen und Bewerbern an der Frankfurter Goethe-Uni wurde diese Freude aber sogleich wieder zerstört: Die Uni hatte ihnen die Plätze zunächst zugesagt, wenig später jedoch einen Rückzieher gemacht. Wie der "Spiegel" berichtet, wollen das dutzende Studierende allerdings nicht akzeptieren – und ziehen vor Gericht.

Falsche Hoffnung

Die Uni hatte im Sommer aufgrund eines Übermittlungsfehlers unabsichtlich 31 Plätze für Zahnmedizin und 251 Plätze für Humanmedizin an die Stiftung für Hochschulzulassung verschickt, die in Deutschland bundesweit das Zulassungsverfahren organisiert. Da die Plätze aber gar nicht zur Verfügung standen, nahm die Uni die Zusagen einen Tag später wieder zurück.

Das Problem: Da die Studierenden laut dem System der Hochschulzulassung einen Platz bekommen hatten, wurden ihre Bewerbungen für andere Studienorte automatisch gelöscht. Die Betroffenen waren empört und starteten eine Onlinepetition. Für die 31 angehenden Zahnärztinnen und Zahnärzte fand die Uni dann doch noch einen Weg. Auch für die restlichen Studierenden organisierte das hessische Wissenschaftsministerium bundesweit Ersatzstudienplätze – allerdings nicht für das heißbegehrte Medizinstudium, sondern für Ersatzfächer.

Mehrere Studierende, die damit unzufrieden sind, wollen ihre Medizinplätze nun über ein Eilverfahren am Verwaltungsgericht Frankfurt einklagen. Entscheidungen gibt es bisher nicht. (japf, 3.11.2022)