In den Kartonwerken habe es "selektive temporäre Stillstände" gegeben.

Foto: Mayr-Melnhof Karton AG / Marcel Lehner

Wien – Der börsennotierte Kartonhersteller Mayr-Melnhof hat seinen Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres deutlich gesteigert. Die auf der Homepage Donnerstagfrüh veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die konsolidierten Umsatzerlöse im Vergleich zur Vorjahresperiode um fast 64 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro und der Periodenüberschuss um gut 145 Prozent auf 315,2 Millionen Euro gestiegen sind. Der Gewinn je Aktie (EPS) erhöhte sich von 6,37 auf 15,67 Euro.

Die drastische Kosteninflation sei durch Preisanpassungen, Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen abgefedert worden, heißt es im Quartalsbericht. Im dritten Quartal sei die Performance zwar stark geblieben – aber unter dem "außergewöhnlich hohen Niveau" des zweiten Quartals. So sei der deutliche Ergebnisanstieg über neun Monate trotz einem sehr herausfordernden Kosten- und Geschäftsumfeldes möglich gewesen.

Die Ergebnisrechnung der ersten drei Quartale ist den Angaben zufolge vor allem auch durch die Einbeziehung der Karton- und Papierwerke MM Kwidzyn und MM Kotkamills geprägt. Die Werke waren Anfang August 2021 erworben worden.

Einzelne für kurze Zeit stillstehende Maschinen

Die Packaging-Sparte habe anhaltend einen soliden Auftragseingang verzeichnet. Im Bereich Board & Paper reduzierte sich der Auftragsstand im dritten Quartal infolge der gut bevorrateten Supply Chain aber erheblich auf das Niveau vor der Pandemie. In den Kartonwerken habe es "selektive temporäre Stillstände" gegeben, heißt es im Geschäftsbericht. Aber "trotz wiederkehrender Engpässe auf unseren Beschaffungsmärkten ist es uns gelungen, die Versorgung unserer Kunden aufrechtzuerhalten." Ein Sprecher erläuterte auf Nachfrage, dass es sich um einzelne Maschinen im Kartonbereich handle, die für kurze Zeit stillstehen.

Für das vierte Quartal werden weitere selektive temporäre Stillstände in der Board & Paper Division erwartet. "Obwohl für die Gesamtwirtschaft von einem Rezessionsszenario ausgegangen werden muss, ist in den meisten unserer Geschäftsbereiche mit einer eher robusten Entwicklung trotz weiterem Lagerabbau in der Supply Chain zu rechnen", heißt es weiter. In einem sich aktuell rasch verändernden Umfeld bleibe die Absicherung der Profitabilität oberste Priorität. (APA, 3.11.2022)