In Summe hat die Erste Group den Nettogewinn nach neun Monaten auf 1,65 Milliarden Euro gesteigert.

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Wien – Die Erste Group hat in den ersten drei Quartalen 2022 gut verdient, warnt aber vor "zunehmenden Herausforderungen" im kommenden Jahr. Allerdings hofft CEO Willi Cernko, dass sich die für die Bank maßgeblichen Märkte in Osteuropa besser entwickeln werden als in Westeuropa. Die größte Herausforderung werde aber die Inflation bleiben. In Summe hat die Erste Group den Nettogewinn nach neun Monaten auf 1,65 Milliarden Euro gesteigert, nach 1,45 Milliarden in der Vorjahresperiode.

Für das Geschäftsjahr 2022 plant die Erste Group die Ausschüttung einer Dividende von 1,90 Euro je Aktie. Das Betriebsergebnis stieg um 11,4 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro, der Zinsüberschuss um ein Fünftel auf 4,39 Milliarden Euro, der Provisionsüberschuss um 8,3 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro. Die Risikokosten verdreifachten sich auf 158 Millionen Euro, das "spiegelt ein sich eintrübendes makroökonomisches Umfeld wider", so die Bank laut einer Aussendung. Der Anteil der faulen Kredite ist aber auf zwei Prozent leicht zurückgegangen.

Verlangsamung des Wachstums erwartet

Auch wenn die Wirtschaft heuer stärker gewachsen ist als erwartet, geht die Erste Group für 2023 von einer Verlangsamung aus. In den Kernmärkten in Osteuropa sollte es aber doch ein Plus von 1,2 Prozent geben bei weiter niedriger Arbeitslosigkeit. Die Inflation dürfte aber je nach Land zwischen 5,2 und 14,3 Prozent liegen. Das Kreditvolumen dürfte daher weiter zulegen, und bei einem "günstigen Zinsumfeld in CEE und normalisierten Leitzinsen der EZB" sollte der Zinsüberschuss 2023 um rund zehn Prozent steigen. Die Risikokosten und die Kreditausfälle sollten gering bleiben.

Die Erste Group strebt für das laufende Jahr eine Eigenkapitalverzinsung von rund 14 Prozent und für 2023 von 13 bis 15 Prozent an. Die harte Kernkapitalquote (CET1) der Erste Group sollte über den gesamten Prognosezeitraum hinweg über 14 Prozent bleiben. (APA, 4.11.2022)