Im norditalienischen Genua ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen Mordes mit rassistischem Hintergrund (Symbolbild).

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Genua – Die Staatsanwaltschaft von Genua ermittelt gegen einen 63-jährigen Italiener wegen Mordes mit rassistischem Hintergrund. Er soll in der Nacht auf Dienstag einen 41-jährigen Peruaner auf offener Straße mit Pfeil und Bogen getötet haben. Der Peruaner feierte auf offener Straße mit einem Landsmann die Geburt seines Sohnes am Montag.

Dabei störte er anscheinend den Schlaf des Italieners. Dieser benutzte einen selbstgebastelten Bogen, um von dem Fenster seiner Wohnung aus auf den Peruaner zu schießen. Der Pfeil traf den Südamerikaner und verursachte eine schwere Leberverletzung. Der Versuch der Ärzte im Krankenhaus San Martino, den Mann einer Lebertransplantation zu unterziehen, scheiterte. Der Peruaner starb noch auf dem Operationstisch, berichteten die Ärzte.

Rassistische Beleidigungen im Vorfeld

Der Täter wurde festgenommen, als er auf die Straße lief und den Pfeil aus dem Körper des Opfers zu ziehen versuchte. Die Carabinieri beschlagnahmten in seiner Wohnung drei Bögen und 30 Pfeile. Der Täter sagte dem Militär, er habe zwei Personen unter seiner Wohnung laut streiten hören und sie wiederholt aufgefordert, damit aufzuhören. Seinen Angaben zufolge beleidigten die beiden ihn und warfen angeblich Gegenstände gegen sein Fenster. Zeugenaussagen zufolge soll der Italiener die beiden Peruaner rassistisch beleidigt haben.

Der Handwerker bedrohte die beiden Männer mit einem Bogen, um sie abzuschrecken, aber den Angaben des Italieners zufolge antworteten diese mit weiteren Drohungen und Beleidigungen. Daraufhin feuerte er den Pfeil ab, der den Peruaner tödlich verletzte. Genuas Bürgermeister sprach "La Repubblica" zufolge von einem "barbarischen Akt". (APA, red, 4.11.2022)