Fifa-Präsident Gianni Infantino hat eine Bitte.

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Fifa-Präsident Gianni Infantino hat nach jahrelangen Diskussionen über den umstrittenen WM-Gastgeber Katar genug von der Kritik. "Konzentrieren wir uns auf den Fußball", schrieb Infantino übereinstimmenden Medienberichten zufolge in einem Brief an die Verbände der 32 WM-Teilnehmer.

16 Tage vor Turnierbeginn versicherte der Chef des Weltverbandes, ihm sei bewusst, dass "der Fußball nicht in einem Vakuum existiert und es weitreichende politische Probleme auf der ganzen Welt gibt". Er fordert: "Bitte lasst nicht zu, dass der Fußball in jeden politischen und ideologischen Kampf gezogen wird." Den Brief unterzeichnete auch die Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura.

Respekt bedeute nach Ansicht des Führungsduos, "Respekt vor Vielfalt zu haben. Keine Menschen, Kulturen oder Nationen sind besser als alle anderen." Die Fifa versuche ihrerseits, alle Meinungen zu respektieren, ohne den Rest der Welt moralisch zu belehren.

Die Meinung der Fifa steht längst fest. Samoura sprach am Freitag ungeachtet aller Kritik von einem Monat "voller Jubel und Feiern. Die Augen der ganzen Welt werden auf Katar gerichtet sein", betonte sie: "Nach allem, was wir in den vergangenen zwei Jahren durchgestanden haben, ist dies nun eine einmalige Gelegenheit für Fans aus der ganzen Welt, zur größten Show aller Zeiten zusammenzukommen."

Katar steht nach der ohnehin höchst umstrittenen WM-Vergabe seit Jahren wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen für Fremdarbeiter und Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Erst vor wenigen Tagen hatte die Regierung gegenüber der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine "Sicherheitsgarantie" für alle WM-Besucher abgegeben, unabhängig von sexueller Orientierung oder Religion. (sid, 4.11.2022)