Ein Stieglitz will auch noch ans Buffet und sucht flatternd eine Landestelle. (Belichtungszeit 1/400 Sek., Blende f5.6, Lichtempfindlichkeit ISO 2220, Brennweite 410 mm am APS-C-Sensor entspricht 615 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat)

Foto: Michael Simoner

Haben Sie schon mit der Vogelfütterung begonnen? Wir auch. Nach einer gründlichen Reinigung mit heißem Wasser haben die ersten Körndl-Buschenschenken schon ausgesteckt. Die ersten Besucher beim Futterhäuschen waren wie immer die Spatzen und die Meisen, dann kamen die Finken, vor allem Grünfinkengangs und Stieglitzbanden.

Rote Gesichtsmaske

Stieglitze (Carduelis carduelis), auch als Distelfinken bekannt, beehren unseren Garten nur in der kalten Jahreszeit. Sie sind (die meiste Zeit) Vegetarier und finden außerhalb des Winters anderswo Sämereien. Nur zur Brutzeit fangen sie auch kleine Insekten als Leckerlis für den Nachwuchs. Ihr buntes Gefieder macht erwachsene Stieglitze unverwechselbar: Vor allem die rote Gesichtsmaske und der gelbe Rallyestreifen auf den schwarzen Flügeln sind sehr auffällig.

Kräftiger Schnabel

Grünfinken (Carduelis chloris) sind etwas dezenter gekleidet, aber immer noch von grün-gelb-grauer Eleganz. Neben Kräutersamen verputzen sie je nach Jahreszeit auch kleine Früchte wie Hagebutten. Wie alle Finken haben die Grünlinge kräftige Schnäbel, die Sonnenblumenkerne schneller knacken als ich eine Maroni. Wer sich bei Finken beliebt machen will, bietet ihnen dennoch geschälte Kerne an.

Meisen speisen allein

Am Futterhäuschen herrscht in der Regel friedlicher Rummel. Finken futtern direkt am Tresen, Spatzen gesellen sich frech dazu. Kohl- und Blaumeisen hingegen holen sich einen Kern oder eine Nuss und ziehen es vor, auf einem Extraplatzerl allein zu speisen. Wenn es eng wird im Vogelbeisel, werden heranflatternde Konkurrenten unmissverständlich darauf hingewiesen, dass ihnen keine Landeerlaubnis erteilt wird. Vor allem zwischen Stieglitzen und Grünfinken gibt es immer wieder kurze Fights am Futterhaus. Nichts Ernstes, Familienkalamitäten halt. (Michael Simoner, 9.11.2022)

Aber da sitzt schon ein Grünfink. (1/400 Sek., f5.6, ISO 2500, 410 mm APS-C)
Foto: Michael Simoner
Der Grünfink macht dem Stieglitz energisch klar, dass er sich gedulden muss. (1/400 Sek., f5.6, ISO 2500, 410 mm APS-C)
Foto: Michael Simoner
Danach wird die Gegend nach weiteren Störenfrieden (und Fressfeinden) abgesucht. (1/400 Sek., f6.3, ISO 2500, 500 mm APS-C)
Foto: Michael Simoner