Haben Sie schon mit der Vogelfütterung begonnen? Wir auch. Nach einer gründlichen Reinigung mit heißem Wasser haben die ersten Körndl-Buschenschenken schon ausgesteckt. Die ersten Besucher beim Futterhäuschen waren wie immer die Spatzen und die Meisen, dann kamen die Finken, vor allem Grünfinkengangs und Stieglitzbanden.
Rote Gesichtsmaske
Stieglitze (Carduelis carduelis), auch als Distelfinken bekannt, beehren unseren Garten nur in der kalten Jahreszeit. Sie sind (die meiste Zeit) Vegetarier und finden außerhalb des Winters anderswo Sämereien. Nur zur Brutzeit fangen sie auch kleine Insekten als Leckerlis für den Nachwuchs. Ihr buntes Gefieder macht erwachsene Stieglitze unverwechselbar: Vor allem die rote Gesichtsmaske und der gelbe Rallyestreifen auf den schwarzen Flügeln sind sehr auffällig.
Kräftiger Schnabel
Grünfinken (Carduelis chloris) sind etwas dezenter gekleidet, aber immer noch von grün-gelb-grauer Eleganz. Neben Kräutersamen verputzen sie je nach Jahreszeit auch kleine Früchte wie Hagebutten. Wie alle Finken haben die Grünlinge kräftige Schnäbel, die Sonnenblumenkerne schneller knacken als ich eine Maroni. Wer sich bei Finken beliebt machen will, bietet ihnen dennoch geschälte Kerne an.
Meisen speisen allein
Am Futterhäuschen herrscht in der Regel friedlicher Rummel. Finken futtern direkt am Tresen, Spatzen gesellen sich frech dazu. Kohl- und Blaumeisen hingegen holen sich einen Kern oder eine Nuss und ziehen es vor, auf einem Extraplatzerl allein zu speisen. Wenn es eng wird im Vogelbeisel, werden heranflatternde Konkurrenten unmissverständlich darauf hingewiesen, dass ihnen keine Landeerlaubnis erteilt wird. Vor allem zwischen Stieglitzen und Grünfinken gibt es immer wieder kurze Fights am Futterhaus. Nichts Ernstes, Familienkalamitäten halt. (Michael Simoner, 9.11.2022)