"Sollte die Meinungsvielfalt weiter angegriffen werden, müssen die Behörden konsequent durchgreifen", forderte SPD-Chef Lars Klingbeil für den Nachrichtendienst Twitter.

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Bei den deutschen Sozialdemokraten haben sich am Wochenende kritische Stimmen zum Kurzmitteilungsdienst Twitter verstärkt. Der SPD-Digitalpolitiker Jens Zimmermann hat nach der Twitter-Übernahme durch Elon Musk eine strengere Kontrolle des Netzwerks gefordert. Parteichef Lars Klingbeil kritisierte die Übernahme als "hochproblematisch".

"Das Bundesamt für Justiz muss Twitter unter verschärfte Aufsicht nehmen und bei Verstößen schnell und entschieden handeln", sagte Zimmermann dem "Handelsblatt" (Sonntag). Klingbeil kritisierte, dass mit Musk "Twitter jetzt von jemandem übernommen wird, der das Netzwerk noch mal viel stärker politisch einsetzen will". "Sollte die Meinungsvielfalt weiter angegriffen werden, müssen die Behörden konsequent durchgreifen", forderte der Chef der deutschen Kanzlerpartei.

Kritiker werfen Musk vor, dass nach dem von ihm angewiesenen großen Stellenabbau mehr Hassrede und Beschimpfungen auf der Plattform Raum hätten.

In Deutschland ist das noch relativ neue Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) für die Bekämpfung von Straftaten und Hassrede im Internet geschaffen worden. Bei Verstößen durch Internetkonzerne können Bußgelder gegen die Unternehmen und gegen verantwortliche Personen verhängt werden. Mehrere Unternehmen, darunter Twitter, klagten bereits gegen das Gesetz. (APA, 06.11. 2022)