Die Hälfte der Belegschaft wurde entlassen, ein Teil soll nun zurückgeholt werden.

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Twitter bittet einem Medienbericht zufolge einen Teil der am Freitag entlassenen Mitarbeiter um Rückkehr zum Kurznachrichtendienst. Das US-Unternehmen trete derzeit mit dutzenden ehemaligen Angestellten in Kontakt, um sie zurückzuholen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag. Einigen Ex-Mitarbeitern, die zurückkommen sollten, sei fälschlicherweise gekündigt worden. Andere seien gefeuert worden, bevor das Management erkannt habe, dass ihre Arbeit und Erfahrung für künftige Pläne der Plattform notwendig sein könnte.

Bei Twitter war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Twitter hatte erst am Freitag die Hälfte der Mitarbeiter entlassen. US-Beschäftigte haben bereits eine Sammelklage gegen das Unternehmen eingereicht. Betroffen sind unter anderem 15 Prozent des Teams rund um Yoel Roth. Er ist Leiter der Abteilung für Sicherheit und Integrität des Kurznachrichtendiensts. Roth versicherte, dass die Inhaltsmoderation unverändert aufrecht bleibe.

Ethische KI

Besonders hart hat es allerdings die Abteilung für ethische KI getroffen. Das dort angesiedelte Team arbeitete laut "Wired" darauf hin, die Algorithmen transparenter und fairer zu gestalten. Dass es gerade sie getroffen hat, dürfte Beobachter verwundern. Immerhin kündigte Elon Musk im Vorfeld an, die Algorithmen offenlegen zu wollen, um aufzuzeigen, warum bestimmte Beiträge eine größere Reichweite erhalten als andere.

Der als exzentrisch geltende Milliardär ist seit ein paar Tagen offiziell Eigentümer des Social-Media-Netzwerks, das er sich 44 Milliarden Dollar kosten ließ. Nach seiner Ankündigung im Frühling, die Plattform kaufen zu wollen, versuchte er eigentlich, sich aus der Affäre zu ziehen. Als Grund nannte er eine mutmaßlich große Anzahl an Bot-Konten. Ende Oktober schloss er den Übernahmedeal dann doch noch ab und überwies die ersten 13 Milliarden des Kaufpreises. (Reuters, red, 7.11.2022)