Ryanair beförderte im letzten Halbjahr mehr als 95 Millionen Fluggäste und damit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.

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Dublin – Europas größter Billigflieger Ryanair rechnet nach einer deutlichen Erholung der Ticketnachfrage mit mehr Fluggästen und einem Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro im Gesamtjahr. Auswirkungen einer Rezession auf die Nachfrage nach Billigflügen in diesem Winter sieht das Unternehmen nicht.

Ryanair erwartet nun 168 Millionen Passagiere für das am 1. April begonnene Geschäftsjahr, wie die irische Fluglinie, zu der auch die Lauda Europe gehört, am Montag mitteilte. Zuvor waren 166,5 Millionen Fluggäste in der Planung gestanden.

Hohe Nachfrage nach Billigtarifen

Die Fluglinie verbuchte nach einem erfolgreichen Sommer im ersten Halbjahr einen bereinigten Gewinn von 1,37 Milliarden Euro nach einem Verlust von 48 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Damit verdiente das Unternehmen auch mehr als im Halbjahr vor der Corona-Krise.

Statt auf das Reisen zu verzichten, würden die Menschen eher auf die niedrigsten verfügbaren Flugtarife zurückgreifen, teilte Ryanair mit. Dabei verglich sich die Billigairline mit Aldi, Lidl und Ikea, die sich nach der Covid-Krise ebenfalls stark erholt hätten. Ryanair werde in diesem Winter um zehn Prozent mehr Sitze anbieten als vor der Pandemie, während die meisten Konkurrenten in der EU ihre Kapazitäten um rund 20 Prozent reduzieren wollen.

Umsatz verdreifacht

Unter der Annahme, dass es keine unvorhersehbaren negativen Ereignisse gibt, etwa ein Wiederaufflammen der Pandemie, dürfte das Unternehmen für das Gesamtjahr einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn zwischen 1,0 und 1,2 Milliarden Euro ausweisen, hieß es. So sollen die im Winter eher üblichen Verluste minimiert werden.

Im abgelaufenen Halbjahr beförderte Ryanair rund 95,1 Millionen Fluggäste, mehr als doppelt so viele wie im Corona-geprägten Vorjahreszeitraum. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich von 79 auf 94 Prozent. Der Umsatz verdreifachte sich auf 6,6 Milliarden Euro. (APA, 7.11.2022)