Insgesamt sollen 25.000 Terminals in der Ukraine im Einsatz sein.

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Elon Musks Satelliteninternet Starlink ermöglicht es ukrainischen Militärs seit Kriegsbeginn, ihre Kommunikationskanäle offenzuhalten. Der US-Milliardär aktivierte den Dienst schon im Februar und lieferte tausende zur Nutzung notwendige Terminals. Mitte Oktober kündigte der Multimilliardär dann an, er wolle nicht mehr für die Betriebskosten aufkommen. Diese solle das US-Verteidigungsministerium tragen – eine Aussage, die er schon Tags darauf zurückzog. "Zur Hölle damit ... auch wenn Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden an Steuergeld erhalten, finanzieren wir die Ukraine einfach weiter kostenlos", schrieb er damals.

Probleme bei der Finanzierung scheint es dennoch zu geben. Wie CNN unter Berufung auf mit dem Fall betraute Personen berichtet, wurden seit 24. Oktober bereits 1.300 Starlink-Terminals abgeschaltet. Grund dafür: fehlende Finanzmittel. Bei den Empfangsterminals handelt es sich um portable Satellitenschüsseln, die auch den Einsatz unterwegs ermöglichen.

Hohe Betriebskosten

Die Betriebskosten für Starlink in der Ukraine belaufen sich laut Musk auf jährlich 80 Millionen Dollar, bis Ende des Jahres sollen sie die 100-Millionen-Dollar-Marke durchbrechen. Laut ihm sind in der Ukraine etwa 25.000 Basisterminals im Einsatz, die mittlerweile 20 Millionen Dollar monatlich kosten würden – eine Zahl, bei der Musk auch Faktoren wie die Wartungs- und Entwicklungskosten der Satelliten und die Abwehr von Cyberangriffen einberechnet; Kosten also, die auch bestünden, wenn die Ukraine nicht unter den Abnehmern wäre.

Die nunmehr ausgefallenen 1.300 Starlink-Terminals stammen laut CNN von einem britischen Unternehmen. Die monatlichen Kosten hätten jeweils 2.500 Dollar betragen, insgesamt also 3,25 Millionen Dollar. Noch Anfang Oktober hat das ukrainische Verteidigungsministerium deshalb dem Bericht zufolge Großbritannien um finanzielle Hilfe gebeten. Außerdem habe man betroffene Terminals schon im Vorfeld nach und nach ausgetauscht.

Wer zahlte für die Anschaffung?

Nicht gänzlich geklärt ist bisher auch, wer für die Anschaffungskosten der Starlink-Terminals aufkam. Im April berichteten die "New York Times" nur, dass die US-Regierung 1.333 Stück bereitgestellt habe. Dafür habe die US Agency for International Development (USAID) insgesamt knapp zwei Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Auch Großbritannien und Polen sollen Geld dafür bereitgestellt haben. (red, 7.11.2022)