Ein neuer Tag, ein neuer nordkoreanischer Raketenstart.

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Pjöngjang/Seoul – Nordkorea hat nach japanischen Angaben erneut eine Rakete abgefeuert. Das Geschoss sei offenbar nur Minuten nach dem Start ins Meer gestürzt, erklärte die japanische Küstenwache am Mittwoch. Verteidigungsminister Yasukazu Hamada sagte, die ballistische Rakete sei in einer Höhe von bis zu 50 Kilometern 250 Kilometer weit geflogen. Japan habe auf diplomatischem Wege über China scharfen Protest bei Nordkorea eingelegt. Auch Südkorea hatte von dem Raketenstart berichtet.

Nordkorea hat in diesem Jahr schon zahlreiche Raketenstarts vorgenommen, darunter offenbar auch den einer Interkontinentalrakete. Nach südkoreanischen Angaben stürzte diese aber vermutlich mitten im Flug ab. Laut Militärexperten deutet dies auf einen gescheiterten Test hin. Interkontinentalraketen haben eine Reichweite von Tausenden Kilometern und können mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden. Nach Angaben aus Seoul und Washington sind in diesem Jahr bereits mehrere solcher nordkoreanischer Tests gescheitert.

Dieses Erklärstück erschien usprünglich am 13.2.2022.

Nordkorea testet seit Ende September in ungewohnt hoher Frequenz Raketen. Allein vergangene Woche feuerte die selbsterklärte Atommacht dem Militär in Südkorea zufolge mehr als 25 Raketen ab. Die Tests galten auch als Reaktion auf Luftübungen der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte. Die Übungen gingen am Samstag zu Ende.

Südkorea teilte mit, die Analyse von Trümmerteilen einer nordkoreanischen Rakete, die jüngst in Gewässern Südkoreas niedergegangen sei, habe ergeben, dass es sich um eine SA-5-Flugabwehrrakete gehandelt habe. Diese wurde einst in der Sowjetunion unter dem Namen S-200 zum Abschuss strategischer Bomber und anderer hoch fliegender Ziele entwickelt und in zahlreiche Länder der Welt exportiert – nach Angaben von Experten auch nach Nordkorea. (APA, 9.11.2022)