Daten werden schon länger als wertvolles Wirtschaftsgut und oftmals als Öl des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Dieser Vergleich hinkt aber. Während natürliche Rohstoffe irgendwann dem Ende zugehen, vermehrt sich der Rohstoff Daten kontinuierlich. Dies betrifft sowohl die Daten über uns als Personen, als auch Kennzahlen im betrieblichen Kontext. Aus Unternehmenssicht sind Daten einer der primären Treiber für Innovationen und Wachstum, und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich diese Datenmengen nun noch gewinnbringender nutzen.

"Der Einsatz von KI bringt branchenübergreifend nahezu jedem Unternehmen Vorteile." Sinan Tankaz, Head of Artificial Intelligence, K-Businesscom
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Echter Mehrwert

Die rasante Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft eröffnet generell neues Wertschöpfungspotential für Firmen und der Wert der Datenwirtschaft hat auch im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt an Dimension zugenommen. So rechnet die EU-Kommission damit, dass das Volumen der Datenökonomie – also der direkten, indirekten und induzierten Effekte des Datenmarktes auf eine einzelne Volkswirtschaft – in den 27 Mitgliedsstaaten bis 2025 auf über 800 Milliarden Euro ansteigen wird.

Derart unerschöpfliche Rohstoffe gehorchen allerdings ganz anderen Regeln. Ein echter Mehrwert wird erst durch ihre Vernetzung, Analyse und zielgenaue Aufbereitung geschaffen. KI erkennt Muster, findet in riesigen Datenbergen exakt die brauchbare Information – und leitet darauf aufbauend Entscheidungen ab.

Grundsätzlich bringt der Einsatz von KI nahezu jedem Unternehmen Vorteile, unabhängig von der Größe und Branche. Ein Beispiel ist das Ersetzen von monotonen oder sich wiederholenden Aufgaben. Beispielsweise kann das automatische Routen von E-Mails anhand ihres Inhalts, das Prüfen von Anträgen auf Vollständigkeit und Richtigkeit oder auch das komplette Datenmanagement eines Unternehmens durch KI abteilungsübergreifend auf ein neues Niveau gehoben werden.

Neue Anforderungen

Gleiches gilt für den Produktionsbereich, wo KI-Anwendungen die Überwachung kompletter Prozessabläufe übernehmen. Dabei kann dann die Überprüfung aller produzierten Artikel die stich proben artige Qualitätskontrolle ersetzen, bis hin zu einer optimierten Einsatzplanung von Maschinen. Im Gesundheitswesen unter stützt KI in Form von Assistenzsystemen mit Verknüpfungen von medizinischen Daten, Patientengesprächen und Befunden. Das unterstützt auch die medizinische Forschung, ermöglicht selbständige Vorschläge für Behandlungen und erleichtert den Alltag von ÄrztInnen und Pflegepersonal. Die so gewonnene Zeit kann für die verbesserte Betreuung von Patienten verwendet werden und die optimierten Prozesse bringen zudem eine Kostenreduktion.

Angesichts von Millionen an Dokumenten hat kein Unternehmen die nötigen Personalressourcen, um Anreicherung oder Vernetzung dieser Daten umzusetzen. Beides ist aber unabdingbar für die stetig wachsenden Anforderungen im täglichen Geschäftsbetrieb. Sicher ist, dass KI die Zukunft unserer Datenökonomie bestimmen wird. Die Frage ist nun, wie gehen Unternehmen mit den Anforderungen einer intelligenten Datennutzung um. Nur die, die einen zusätzlichen Mehrwert aus ihren Datenbergen generieren, werden ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und neue Geschäftsmodelle erschließen.