Die Welt ist grau, die Temperaturen niedrig – was kann da besser helfen als ein Seelentröster in Form von Essen. Und der November bietet dafür eine recht brauchbare kulinarische Tradition: das Martinigansl. Diese deftige Hausmannskost mit einem knusprig-saftigen Stück Fleisch, Knödel und Kraut wird jetzt wieder in zahlreichen Lokalen serviert. Aber Gansl ist nicht gleich Gansl.

Essen Sie gerne Gansl?
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Tierschutzorganisationen kritisieren jedes Jahr, dass viele Gansln aus Massentierhaltungen stammen und Stopfmast und Lebendrupf gerade in den Hauptimportländern Ungarn und Polen nach wie vor verbreitet sind. Dieses Jahr dürfte das Gansl-Angebot außerdem recht knapp sein, da ein Großteil des ungarischen Gansl-Bestands aufgrund einer Vogelgrippe-Epidemie vernichtet werden musste. Dazu kommt auch die Teuerung, die gerade Gansln in Bioqualität beinahe unleistbar macht. Aus diesem Grund verzichten manche Lokale gänzlich darauf, das Traditionsgericht anzubieten. Andere wiederum servieren eine vegetarische oder vegane Variante des klassischen Gansls. Auf Basis von Soja, Jackfrucht oder Seitan kommt die fleischlose Gans auf den Tisch.

Egal für welche Variante man sich entscheidet, die wahre Glaubensfrage besteht für manche ohnehin darin, welche Beilagen zur Martinigans kredenzt werden dürfen und wie diese zubereitet sein müssen. Sind für die einen nur die Klassiker mit Erdäpfelknödel und Rotkraut zulässig, lassen sich andere auch auf unkonventionelle Varianten mit Kürbis, Maroni, karamellisierten Apfelscheiben, Karotten oder Pastinaken ein. Für "FrauLiguster" sind sogar nur die Beilagen das Beste:

"Emigrant Inside" hätte gerne Tipps aus der Community:

Essen Sie gerne Martinigans?

Wo gibt es Ihrer Meinung nach das beste klassische Gansl, wo die beste vegane Variante? Ist Bioqualität für Sie ein Muss, oder achten Sie darauf gar nicht? Was sind Sie bereit für ein Gansl in einem Lokal zu zahlen? Oder gönnen Sie sich nur ein Selbstgemachtes zu Hause? Und die Gretchenfrage: Wie halten Sie es mit den Beilagen? (Judith Wohlgemuth, 11.11.2022)