Disneys Streaming-Geschäft wächst, schreibt aber noch hohe Verluste. Abonnentinnen und Abonnenten müssen sich auf höhere Preise gefasst machen.

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Erfreuliche Nachrichten für die Walt Disney Company: Laut aktuellem Quartalsbericht vom achten November gelang es dem US-Medienunternehmen, mit seinen drei Streaming-Plattformen die Abozahlen der Konkurrenz von Netflix zu übertreffen. Während der bisherige Branchen-Primus im Oktober knapp über 223 Millionen aktive Abos verzeichnete, gab Disney nun bekannt, für seine Streaming-Dienste Disney+, Hulu und ESPN+ insgesamt 236 Millionen aktive Abonnentinnen und Abonnenten zu haben. Das entspricht einem Zuwachs von 14,6 Millionen Abos im vierten Quartal.

Zugpferd Disney+

Den größten Anteil daran hat der direkte Netflix-Konkurrent Disney+ mit 164,2 Millionen, der damit weiter auf die beiden eng beieinanderliegenden Marktführer Netflix und Amazon Prime Video aufholt. Danach kommen der nur in Nordamerika verfügbare Streamingdienst Hulu mit 47,2 Millionen und der Sport-Dienst ESPN+ (24,3 Millionen).

Mehr Abos, aber höherer Quartalsverlust

Disney lässt sich dieses Wachstum jedoch einiges kosten. Während die Konkurrenz von Netflix schwarze Zahlen schreibt, ist die Bilanz von Disneys Streaming-Sparte weiter tiefrot: Nachdem im dritten Quartal bereits ein Gesamtminus von 800 Millionen Dollar verbucht wurde, war der Verlust im vierten Quartal 2022 mit 1,5 Milliarden beinahe doppelt so hoch. Disney begründet das mit steigenden Produktions-, Technologie- und Marketingkosten.

Preise werden steigen

Dieser Trend soll nun gestoppt werden: Am 8. Dezember wird Disney Netflix und Prime Video folgen und seine Preise deutlich erhöhen, zusätzlich ist ein werbeunterstütztes Abomodell à la Netflix geplant. In den USA soll das werbefreie Disney+-Abo um drei Dollar auf monatlich elf Dollar verteuert werden, auch die Preise der hierzulande nicht verfügbaren Dienste Hulu und ESPN+ werden steigen. (Jonas Heitzer, 9.11.2022)