Positiv auf das Geschäft wirkte sich unter anderem der wieder erstarkende Kongress- und Seminartourismus aus.

Foto: APA / Roland Schlager

Wien – Nach zweieinhalb Jahren Corona erholen sich die Hotels in Wien heuer von den Lockdowns und Geschäftseinbrüchen während der Pandemie. Die Häuser schreiben 2022 laut Wirtschaftskammer Wien wieder schwarze Zahlen. Die Spitzenauslastungen im Sommer und im Herbst glichen den Corona-Knick vom Frühjahr wieder aus. "Das Gesamtjahr ist erstmals seit 2019 wieder positiv", berichtete der Obmann der Fachgruppe Hotellerie, Dominic Schmid. Das Jahresende sei noch schwer zu prognostizieren.

Jedenfalls schreiben die Beherbergungsbetriebe in der Bundeshauptstadt heuer erstmals seit 2019 wieder schwarze Zahlen "und das, obwohl die Häuser in den ersten Jahresmonaten noch wegen der Pandemie größtenteils geschlossen halten mussten", betonte die Wirtschaftskammer.

Sommer und Herbst "retten" das Ergebnis

Die Bilanz gerettet haben die "sehr guten Buchungszahlen im Sommer und Herbst". Für die Weihnachtszeit sei noch alles offen.

"Auch wenn wir für den Oktober noch keine endgültige Zahlen haben, kann man doch schon von einem hervorragendem Herbst sprechen", freut sich Schmid. Das sei vor allem auf das Seminar- und Kongressgeschäft zurückzuführen, das wieder erstarkt sei.

Schmid ist den Angaben zufolge auch zuversichtlich, was den Jahresausklang betrifft. "Wir sehen derzeit bei den Buchungen noch Luft nach oben", räumte er ein. Doch bereits in den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, dass die Gäste sehr kurzfristig buchten. "Das ist auch eine Folge der Pandemie."

Vorsprung für Innenstadthotels

Verstärkt werde das im Dezember noch dadurch, dass die Geschäftsreisen vor Weihnachten traditionell weniger würden und ein höherer Anteil der Gäste an den Wochenenden komme. "Und in diesem Bereich sind die Buchungen generell noch kurzfristiger", hielt Schmid fest. Daher sei auch für den Dezember noch eine positive Bilanz "durchaus wahrscheinlich".

Während die Hotels in der Innenstadt schon mehr als 50 Prozent Auslastung bei den Dezemberbuchungen verzeichneten, sehe es außerhalb der Ringstraße vorläufig noch schlechter aus. "Wobei ich davon ausgehe, dass wir auch dort noch 20 bis 25 Prozentpunkte zulegen werden", erwartet Schmid. (APA, red, 10.11.2022)