Die junge Tiroler Autorin Lisa Wentz steht als Preisträgerin für ihr Stück "Adern" fest.

Andi Hauser

Schauspielerin Elisabeth Orth, Doyenne des Burgtheaters, erhält den Preis für ihr Lebenswerk.

APA/divina.at

Erstmals in der Geschichte des Nestroy-Preises sind die Art-for-Art-Dekorationswerkstätten im Wiener Arsenal Austragungsort für die Nestroy-Gala. Alljährlich im Herbst darf das Theater dann so glamourös auftreten, wie es im echten Leben keineswegs ist. Und es darf sich für die abgelaufene Spielzeit feiern lassen – inklusive Fernsehübertragung auf ORF 3 (zeitversetzt am 13. 11., ab 21.45 Uhr), moderiert von Nadja Bernhard und Peter Fässlacher.

Die Saison 2021/22 war aufgrund vieler Erkrankungen und Unsicherheiten für die meisten Bühnen die bisher schwierigste innerhalb der Pandemiejahre. Viele Vorstellungen mussten verschoben oder umbesetzt werden, nicht wenige auch abgesagt. Inzwischen konnte der Spielbetrieb wieder in ruhigere Bahnen gelenkt werden, auch dafür ist die Nestroy-Gala ein Signal. Musikalisch wird der Abend von Orchestermusikern der Vereinigten Bühnen unter Herbert Pichler begleitet.

Zweimal abgesagt

Nach den zwei abgesagten Events 2020 und 2021 geht am Sonntag das vom Wiener Bühnenverein veranstaltete Ereignis wieder live über die Bühne. 39 Nominierte ringen in elf Kategorien um eine der spitzen Trophäen, und zwei Preisträgerinnen stehen bereits fest: Burgtheater-Doyenne Elisabeth Orth erhält den Lebenswerkpreis. Die junge Tirolerin Lisa Wentz wird für ihr Stück Adern und dessen Horváth-Anklänge mit dem Autor:innenpreis ausgezeichnet.

Knapp eintausend Vorstellungen hat die siebenköpfige Jury besucht. Deren Vorsitz hat nun die ehemalige stellvertretende Burgtheaterdirektorin Alexandra Althoff von Ulli Stepan übernommen.

Geballte Chancen

Große Renner sind mit je drei Nominierungen die Volkstheater-Produktion humanistää!, die neben den Kategorien Regie (Claudia Bauer) und bester Schauspieler (Samouil Stoyanov) auch Chancen als beste Aufführung im deutschsprachigen Raum hat, sowie Adern im Akademietheater mit ebenfalls drei Nominierungen – neben dem bereits genannten Autor:innenpreis sind die Hauptdarsteller Sarah Viktoria Frick und Markus Hering nominiert.

Dreifach hoffen darf das Volkstheater sogar ein weiteres Mal, für Regie (Kelly Copper, Pavol Liska), beste Schauspielerin (Julia Franz Richter) und beste Nebenrolle (Elias Eilinghoff) in Karoline und Kasimir – Noli me tangere.

Zehn Persönlichkeiten, von Herbert Föttinger bis Florentina Holzinger, sind für den Publikumspreis nominiert. Für diesen kann noch bis Samstag, 23.59 Uhr, auf ORF 3 abgestimmt werden. (red, 12.11.2022)