Nichts symbolisiert hierzulande das Weihnachtsfest so sehr wie der geschmückte Nadelbaum. Der religiöse Ursprung des Festes mag in den Hintergrund geraten, das Symbol dafür aber verliert nicht an Bedeutung. Im Gegenteil: Die Verkaufszahlen nehmen zu, nicht zuletzt auch wegen der wachsenden Zahl an Single-Haushalten. In 2,8 Millionen österreichischen Haushalten steht laut der Arge Niederösterreichische Christbaumproduzenten ein Naturbaum.

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In 2,8 Millionen österreichischen Haushalten steht zu Weihnachten ein Baum. Das Gros kommt aus der Zucht.
Foto: Christian Fischer

Der Brauch, einen mit Kerzen und Süßigkeiten geschmückten Baum aufzustellen, setzte sich hierzulande im 19. Jahrhundert durch. Nach Wien soll ihn die mit einem Wiener Bankier verheiratete Berlinerin Fanny Arnstein im Jahr 1814 gebracht haben. Zurückgedrängt wird der Baum heute aber insofern, als aufgrund eines generell wachsenden Umweltbewusstseins verstärkt über Alternativen nachgedacht wird. Rund vier Prozent der Christbäume in Österreich kommen im Topf, zehn Prozent entscheiden sich für die Fake-Variante.

Der Lebende: Weihnachtsbäume im Topf und umfunktionierte Topfpflanzen

Zumindest die Chance auf ein zweites Leben nach dem Advent haben Christbäume im Topf. Nordmann-Tanne oder Fichte gibt’s auch mit zwei Metern Höhe. Nach den Feiertagen wandert der Baum in den Garten oder auf den Balkon – wer keinen grünen Daumen hat, lässt ihn abholen. Dass er überlebt, ist nicht fix: Der große Temperaturunterschied im Wohnzimmer macht ihm zu schaffen.

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Neben Fichten und Tannen können es auch Zimmerpflanzen weihnachten lassen.
Foto: Getty Images

Wer es nicht klassisch mag, kann den Christbaum passend zu den immer wärmer werdenden Temperaturen rund um Weihnachten durch eine bereits vorhandene große Topfpflanze ersetzen und diese schmücken. Die Weihnachtslieder sind schnell adaptiert: "O Palmenbaum".

Der Naturnahe: Gebasteltes aus Ästen, Zapfen und Pampasgras-Wedeln

Wer zu "Do it yourself" und naturnahen Materialien tendiert, dem oder der sei diese Variante ans Herz gelegt: Man durchsuche Straßenalleen, Gärten, einen Wald beispielsweise nach Ästen, Zapfen und Korkrinde. Man staple nun entweder Äste und Stöcke einfach übereinander, oder aber man greife zu Draht oder Garn, um aus den gesammelten Teilen einen Baum inklusive Dekoration zu kreieren: So können mit den Ästen die Baumkonturen nachgestellt werden, Zapfen und Korkrinde dienen als Schmuck.

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Äste, Stöcke, Gräser für Christbäume kann man sammeln oder kaufen.
Foto: Obi

Auch das in unseren Breitengraden immer beliebtere, winterharte Pampasgras mit seinen silbrig-weißen Wedeln bietet sich für Baumnachahmungen an.

Der Gebaute: Die Variante aus Holz, Papier oder Metall – bereits fertig oder zum Basteln

Ein nachhaltiger Baum, etwa aus Holz, lässt sich freilich auch kaufen – im Ganzen, aber auch in Form von Einzelteilen, die sich zu Hause mit Anleitung zusammenbauen lassen. Das Angebot reicht hier von kleinen dekorativen Tannen, die sich aufs Fensterbrett stellen lassen, bis zu baumhohen Gestellen, die Platz für Kerzen, Baumschmuck und Weihnachtssterne bieten.

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Aus Holz oder aus Metall darf der Baum auch sein.
Foto: Getty Images

Wer einen Hang zum Minimalistischen hat, kann auch zu einer Holzleiter oder einem Gestell aus Metall, aber auch einem Baum aus Papier oder Karton greifen.

Der Nachgestellte: Die vielen Seiten des Plastikbaums und der LED-Varianten

Greift man beim Plastikbaum etwas tiefer in die Tasche, dann erhält man einen gar nicht so schlechten Fake. Da stimmt die Farbe mit der eines echten überein, und man erkennt vielleicht erst auf den zweiten Blick, dass die Nadeln nicht von selbst gewachsen sind, sondern produziert wurden. Wer zu seinem Plastikbaum steht, greift zu knalligen Farben. Da gibt es alles, was sich das Kitschherz wünscht – sogar in Regenbogenfarben. Allerdings: Bis zu 20 Jahre muss man einen Plastikbaum aus China daheim verwenden, damit er sich ökologisch rentiert.

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Plastik und LED-Lichtlein müssen viele Saisonen verwendet werden.
Foto: Getty Images

Wer es hell mag, greift zum LED-Baum: Den gibt es von der buntblinkenden bis hin zur schlichten Variante.

Der Aufgemalte: Kunstwerke nur für Weihnachten oder auch für die Ewigkeit

Es ist die Variante für Superminimalisten – den Baum aufzeichnen: Man befestigte mehrere A4-Seiten oder einen großen Bogen Papier an der Wand und male einen stattlichen Baum darauf. Je nach künstlerischer Begabung kann dieser ausgemalt und mit Kugeln, Lametta oder Glitzersternen verziert werden. Auch unter dem flachen gemalten Christbaum finden die Geschenke Platz. Alternativ kann man solch ein Kunstwerk auch kaufen: Bei den bedruckten Vorhängen und Stoffen (leicht zu verstauen) kann sogar die Farbe des Schmucks ausgesucht werden.

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Aufgehängt oder aufgezeichnet kommt der Baum in manch Haushalt daher.
Foto: Amazon

Dreidimensional geht es an der Wand aber auch: Christbaum aus Schnüren spannen und einfach Kugeln, Lametta und Co daran befestigen. (Anna Giulia Fink, Oona Kroisleitner, Stefanie Ruep, 14.11.2022)

VIDEO: Heuer steht eine 130 Jahre alte Fichte auf dem Rathausplatz. Der STANDARD hat die Wienerinnen gefragt, was sie von dem Geschenk aus der Steiermark halten, und ob Weihnachtsbeleuchtung in Zeiten der Energiekrise angebracht ist.
DER STANDARD