Das gewaltige Space Launch System wartet auf den Lift-off. Am Mittwoch soll es endlich so weit sein.

Foto: IMAGO/Pat Benic

Nach zahlreichen Verzögerungen soll es am Mittwoch endlich so weit sein: Das zweistündige Startfenster für die erste – zunächst noch unbemannte – Artemis-Mission der Nasa zum Mond öffnete sich an diesem Tag um 7.04 Uhr MEZ. Ob der Lift-off von Artemis 1 in Florida tatsächlich stattfinden kann, werden detaillierte Analysen der Nasa-Techniker in den kommenden Stunden ergeben, denn der Hurrikan Nicole hat an der Rakete geringfügige Schäden wie etwa lose Dichtungen und Risse im Wetterschutz verursacht.

Geringe Schäden durch Hurrikan "Nicole"

Nicole war am frühen Donnerstagmorgen als Hurrikan der niedrigsten Kategorie in Florida auf Land getroffen. Obwohl er sich auf seinem weiteren Weg zum Tropensturm abschwächte, wurden in Cape Canaveral, wo das Trägersystem Space Launch System (SLS) auf der Startrampe geblieben war, Böen über 130 Stundenkilometer und damit in Hurrikanstärke gemessen. Wegen des Sturms hat die Nasa bereits am vergangenen Dienstag den Start der neuen Mondrakete verschoben.

Am Dienstag um 21.30 MEZ startet die Nasa ihre Live-Berichterstattung mit der Betankung der Rakete. Am Mittwoch um 4.30 Uhr MEZ beginnt dann die Liveübertragung vom Start der Mondrakete.

Video: Die Capstone-Mission
NASA

Vorbereitungen für Mondraumstation Gateway

Unterdessen hat der Nasa-Satellit Capstone vier Monate nach seinem Start sein Ziel erreicht. Der Minisatellit sei in die vorgesehene Umlaufbahn des Mondes eingeschwenkt, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Er soll den Mond nun auf jener Umlaufbahn umkreisen, die für die geplante Raumstation Gateway vorgesehen ist. Auf diese Weise sollen Risiken für die Station im Vorfeld ausgeschlossen werden.

Capstone (Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment) war Ende Juni an Bord einer Electron-Rakete der Firma Rocket Lab von Neuseeland aus gestartet. Der Test ist Teil des Artemis-Programms, mit dem US-Astronauten wieder auf dem Mond landen sollen.

Raumstation mit Esa-Beteiligung

Die Gateway-Raumstation, an der auch die europäische Raumfahrtagentur Esa beteiligt ist, soll als Zwischenstation für bemannte Missionen zum Mond dienen – und später möglicherweise auch als Station für Missionen zum Mars. (red, APA, 14.11.2022)