Die Polizei fahndet nach dem Täter.

Foto: AP/The Daily Progress/The Daily Progress/Mike Kropf

Charlottesville (Virginia) – Bei Gewalttaten im Umfeld zweier Hochschulen in den USA sind mindestens sieben Menschen zu Tode gekommen. Auf dem Campus der Universität von Virginia im Osten des Landes tötete ein Schütze am Sonntagabend drei Menschen. Zwei weitere seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Stunden zuvor waren in der Kleinstadt Moscow im Nordwesten der USA die Leichen von vier Studenten nahe des Campus der Universität von Idaho gefunden worden. Die Hintergründe sind jeweils unklar.

Täter in Virginia noch flüchtig

In Virginia sei ein Student der Universität dringend tatverdächtig, hieß es. Der bewaffnete Mann war zunächst flüchtig, konnte laut Polizei aber am Montagvormittag (Ortszeit) gefasst werden. Der Direktor der Universität teilte bei einer Pressekonferenz am Montag mit, die drei Getöteten seien Mitglieder eines Footballteams gewesen. Die Tat wurde verübt, als sie von einem Ausflug zurückkehrten.

Nach der Tat am Sonntag gegen 22.30 Uhr Ortszeit seien die Menschen auf dem Campus aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen und nicht hinauszugehen. Das Gelände sei abgesperrt, der Unterricht für Montag abgesagt worden. Die Fahnder gaben eine Beschreibung des mutmaßlichen Schützen heraus. Zu den Opfern machten sie keine näheren Angaben. Nicht bekannt war, ob es sich auch um Studenten handelte. Bei der Suche seien auch Hubschrauber im Einsatz.

Idaho: Vier Leichen in Wohnung entdeckt

Stunden zuvor und rund 3.000 Kilometer Luftlinie entfernt hatte die Polizei in einer Wohnung nahe des Campus der Universität von Idaho in Moscow die Leichen von vier Studenten entdeckt. Sie seien vermutlich ermordet geworden, teilte die Hochschule unter Berufung auf die Ermittler mit. Es habe zunächst einen Notruf wegen einer bewusstlosen Person gegeben, hieß es von der Polizei. Vor Ort hätten die Beamten dann die vier Toten entdeckt.

Zu der Identität der Opfer und der Todesursache gab es zunächst keine Angaben. Es hieß lediglich, es gebe keine Gefahr für die Öffentlichkeit. Die Familien seien benachrichtigt worden. Zudem bat die Polizei die Bevölkerung um Hinweise zu dem Geschehen. Aus Respekt vor den Opfern sagte die Universität den Unterricht für Montag ab.

Der Campus wurde abgeriegelt.
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Waffengewalt bleibt US-Thema

Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Schusswaffen sind in dem Land oft leicht erhältlich. Nach jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde CDC wurden allein 2020 in den USA rund 20.000 Menschen erschossen – also mehr als 50 pro Tag. Nach Berechnungen des Senders CNN gab es in diesem Jahr mindestens 68 Zwischenfälle mit Schusswaffen an Bildungsstätten in den USA – darunter 15 Universitäten –, bei denen mindestens eine Person von Schüssen getroffen wurde, die Täter selbst nicht mitgerechnet. (APA, 14.11.2022)