Die Unis brennen derzeit finanziell aus: Die Teuerung – ganz besonders die steigenden Energiekosten – reißt ein massives Loch in die Kassen der Hochschulen. So groß, dass die Rektorin der Technischen Universität Wien, Sabine Seidler, um das Überleben ihrer Bildungsstätte bangt.

1,2 Milliarden Euro fehlen den Unis, nicht einmal die Hälfte wurde ihnen zugesagt.
Foto: IMAGO/SEPA.Media/Martin Juen

Es ist ein Problem, vor dem derzeit viele auch in ihrem eigenen Haushalt stehen: Die Stromrechnung erhöht sich, das Heizen wird teurer. Also Lampe aus, Temperatur reduzieren, kürzer duschen! Man spart, wo es möglich ist. Das machen freilich auch die Universitäten. Doch während man den Energieverbrauch zu Hause mit einfachen Mitteln zumindest ein wenig reduzieren kann, ist das Stromsparen an den Unis schwieriger. Labore fressen Strom, Belüftungen ebenso, und auch die Raumtemperatur kann nicht einfach überall komplett heruntergefahren werden.

In ihrer Funktion als Präsidentin der Universitätenkonferenz warnt Seidler seit Monaten vor dem eiskalten Winter, der den Hochschulen droht. Seit Monaten werden sie und ihre Kollegen vom Bildungsministerium nicht ernst genommen. 1,2 Milliarden Euro fehlen den Unis, nicht einmal die Hälfte wurde ihnen von Martin Polaschek zugesagt. Das Budget pickt, im Ministerium bemüht man sich noch um ein paar Hilfen. Währenddessen frieren die Studierenden in den Vorlesungen, und die Uni-Angestellten bangen um ihre Jobs. Denn wenn man nicht mehr bei der Energie sparen kann, dann beim Personal. (Oona Kroisleitner, 15.11.2022)