Die Pleite der Kryptobörse FTX ist nur der letzte Paukenschlag in einer Serie an Negativmeldungen, die die Welt von Bitcoin und Co seit Monaten erschüttern. Der Kahlschlag in der Branche zieht immer weitere Kreise, auch der heimische Lokalmatador Bitpanda blieb nicht ungeschoren und trennte sich von mehr als 200 Arbeitskräften. Ist dies tatsächlich nur ein Kryptowinter, wie die üblichen Kursabschwünge nach einem langen Höhenflug genannt werden? Es mehren sich die Anzeichen, dass mehr dahintersteckt – also auch die Kryptowelt gerade eine Zeitenwende vollzieht.

Die Pleite der Kryptobörse FTX ist nur der letzte Paukenschlag in einer Serie von Negativmeldungen.
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Der enorme Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks steht schon länger in der Kritik, angesichts der derzeitigen Energiekrise samt Preisexzessen wirkt die Kryptowährung nicht mehr zeitgemäß. Zudem steigen wegen der hohen Inflation allerorts die Zinsen und graben der Branche das Wasser ab. Statt in spekulative Kryptowährungen ohne Zinsertrag investieren viele Menschen doch lieber in sichere Anlagen wie Staatsanleihen, die noch dazu zusehends lukrativer werden.

Nennenswerte Zinsen und eine Energiekrise sind neu für die junge Kryptobranche. In dieser veränderten Welt muss sie sich erst ihre Nische suchen – und versucht es bereits, wie das Stromspar-Update bei Ethereum, Nummer zwei der Kryptowährungen hinter Bitcoin, zeigt. Allerdings kann sich dieser Kryptowinter auch als Beginn einer kleinen Eiszeit erweisen.(Alexander Hahn, 14.11.2022)