Noch zu Lebzeiten will Bezos den Gutteil seines Reichtums in karitative Zwecke stecken.

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Amazon Gründer Jeff Bezos macht den Bill Gates. Der durchaus umstrittene Unternehmer – Stichwort: Arbeitsbedingungen bei Amazon –, dessen Vermögen sich auf 124 Milliarden Dollar beläuft, will den Großteil desselben noch zu Lebzeiten für karitative Zwecke spenden. Das verriet er in einem Interview mit CNN. Laut dem Bloomberg Billionaires Index ist Bezos die viertreichste Person der Welt.

Die Ankündigung kommt einigermaßen überraschend. Denn Vermögende rund um die Welt waren aufgerufen, den "Giving Pledge" zu unterzeichnen, einer Selbstverpflichtung zum Einsatz ihres Reichtums für gute Zwecke. Unter den hunderten Unterschriften fehlt jene von Bezos allerdings.

Klimawandel und Frieden

Mit Details hielt sich Bezos allerdings zurück. Wie groß der karitativ eingesetzte Anteil seines Vermögens sein werde, ließ er ebenso offen wie eine Nennung der Projekte und Organisationen, an die die Unterstützung fließen könnte.

Allerdings umrahmte er grob, welchen Zwecken er sich dabei hauptsächlich widmen wolle. Zum einen will Bezos den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen. Zum anderen solle sein Vermögen jenen Menschen zugutekommen, denen er zutraue, wichtige Beiträge für die friedliche Vereinigung der Menschen angesichts sich politisch vertiefender Gräben zu leisten.

Über das "Wie" mache er sich derzeit viele Gedanken, so Bezos. Die Bemühungen betreibt er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der ehemaligen Schauspielerin und Journalistin Lauren Sanchez. Die Durchführung vergleicht er mit dem Aufbau von Amazon. Es solle sichergestellt werden, dass gespendetes Geld effizient eingesetzt werde.

Auch Amazon, wo er 2021 als CEO zurücktrat, hat sich als Firma selbst Klimaziele gesetzt und will seinen CO2-Fußabruck bis 2040 drastisch verkleinern. Im Moment ist man allerdings nicht auf Kurs. 2021 wuchs der Emissionsbeitrag sogar um 18 Prozent, was hauptsächlich auf den Onlineshoppingboom zur Hochzeit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein dürfte. (red, 14.11.2022)