Christof Stein mir einer Munitionskiste der israelischen Armee, in der seine Frau seine Liebesbriefe aufbewahrt.
Foto: Nathan Murrell

"Ich habe vor Jahren einen alten Mann kennengelernt, der einst als Koch die ganze Welt bereist hat. Er war sehr erfolgreich und kochte für so manchen Minister und Herrscher. Aus allen Ländern hat er sich etwas mitgenommen, da kam freilich über die Jahre ganz schön was zusammen. Irgendwann hat er sich dazu entschlossen, alles zu verkaufen, und so kam ich unter anderem an diese Kiste. Man muss sich das einmal vorstellen, es handelt sich bei ihr tatsächlich um eine Munitionskiste der israelischen Armee aus dem Sechstagekrieg, der 1967 stattfand. Besagter Mann hat das Ding später in der Wüste Sinai gefunden. Nachdem meine Frau Liesl den Shop vom Jüdischen Museum in Wien leitet, habe ich ihr diese Kiste geschenkt. Sie behält darin all meine Liebesbriefe auf. Wie viele das sind? 25 aus vier Jahren. Einer davon klebt auf der Innenseite der Deckelkiste. In der Kiste liegt nun gewissermaßen eine andere Form der Munition, eine Munition mit der Friedenskraft der Liebe." (RONDO, Michael Hausenblas. 22.11.2022)