Der Verfassungsgerichtshof sieht keine Fehler bei der Durchführung der Bundespräsidentenwahl.

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Wien – Der Verfassungsgerichtshof hat alle gegen die Wahl des Bundespräsidenten eingebrachten Anfechtungen zurückgewiesen. Die Wahl angefochten hatten vier Personen, die geltend machten, dass ihre Kandidatur rechtswidrigerweise nicht zugelassen worden sei. Sie haben nach der Entscheidung des VfGH am Montag die Voraussetzungen für eine Kandidatur allerdings nicht erfüllt gehabt. Somit kann das Wahlergebnis nun vom Bundeskanzler im Bundesgesetzblatt kundgemacht werden.

Kein gesetzmäßiger Wahlvorschlag

Nach dem Bundespräsidentenwahlgesetz 1971 kann die Wahl des Bundespräsidenten zulässigerweise nur vom zustellungsbevollmächtigten Vertreter eines dem Gesetz entsprechenden Wahlvorschlages angefochten werden. Keiner der Anfechtungswerber hat jedoch einen gesetzmäßigen Wahlvorschlag eingebracht.

Ein gesetzmäßiger Wahlvorschlag liegt vor, wenn der Vertreter des Wahlvorschlages unter anderem 6.000 Unterstützungserklärungen vorlegt und einen Kostenbeitrag in Höhe von 3.600 Euro in bar erlegt. Da diese Voraussetzungen – gegen die der VfGH keine verfassungsrechtlichen Bedenken hat – nicht erfüllt waren, wurden die Anfechtungen als unzulässig zurückgewiesen.

Das Wahlergebnis kann nun vom Bundeskanzler im Bundesgesetzblatt kundgemacht werden. Die Wahl am 9. Oktober wurde vom Amtsinhaber Alexander Van der Bellen mit 56,69 Prozent gewonnen. Bierpartei-Chef Dominik Wlazny wurde zweiter mit 8,31 Prozent, "Krone"-Kolumnist und Rechtsanwalt Tassilo Wallentin dritter mit 8,07 Prozent. 5,57 Prozent gingen an den ehemaligen FPÖ/BZÖ-Politiker Gerald Grosz, 2,11 Prozent an MFG-Chef Michael Brunner und 1,59 Prozent an Schuhfabrikant Heinrich Staudinger. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,19 Prozent. (APA, 15.11.2022)