Zwischen 12 und 14 Uhr heizen bestimmte Boiler kein Wasser mehr. Aufgrund eines Vorrats im Boiler heißt das aber nicht, dass kein Warmwasser verfügbar ist.

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Paris – In Frankreich hatte im Oktober die Ankündigung für Wirbel gesorgt, zum Energiesparen die Warmwasserboiler von Millionen Haushalten zu Tageszeiten mit hohem Stromverbrauch abzuschalten. Der Hintergrund für die Maßnahme: 70 Prozent des französischen Stroms kommt aus Kernkraftwerken, und aktuell sind 26 der 56 französischen Atomkraftwerke wegen Wartungen und Reparaturen vom Netz. Die Sorge besteht daher, dass der Strom zu Stromspitzenzeiten womöglich nicht reicht und es zu Blackouts kommt.

Nun habe sich die Maßnahme als großer Erfolg entpuppt, teilte der Stromnetzbetreiber Enedis nach Angaben der Zeitung "Le Parisien" mit. So hätten zur Spitzenzeit um 12:30, wenn viele Menschen kochen, 2,4 Gigawatt Leistung eingespart werden können, was der Leistung von zwei Atomkraftwerken oder dem Verbrauch von 2,4 Millionen Menschen entspreche. Auch um 13 Uhr werde noch immer 1 Gigawatt eingespart, heißt es weiter.

Maßnahme bis Mitte April

Seit eineinhalb Monaten heizen mit einem automatischen Stromzähler ausgestattete Boiler von 4,3 Millionen zumeist privaten Kunden zwischen 12 und 14 Uhr kein Wasser mehr auf. Da es im Boiler aber einen großen Vorrat an heißem Wasser gibt, heißt dies in der Regel nicht, dass in der Zeit kein warmes Wasser kommt. Neues Wasser wird erst in der kommenden Nacht aufgeheizt, wenn der Stromverbrauch niedrig ist. Die Maßnahme soll bis Mitte April laufen. Bisher habe es wenige Klagen darüber gegeben, teilte Enedis mit. (APA, red, 17.11.2022)

(Anm. der Red.: Der Text wurde um 11:45 um klarstellende Informationen ergänzt.)