Die Aussagen zweier JVPler gegen einen ÖVP-Funktionär haben zu einer Verleumdungsklage geführt, die derzeit am Wiener Straflandesgericht verhandelt wird.

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Die Ermittlungen zu Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen Wiener ÖVP-Politiker wurden eingestellt, trotzdem landete der Fall laut einem "Kurier"-Bericht nun vor Gericht – mit anderen Vorzeichen: Demnach müssen sich jene zwei jungen Männer, die den Politiker wegen (versuchter) Vergewaltigung angezeigt hatten, nun wegen Verleumdung am Wiener Straflandesgericht verantworten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Anwalt des ÖVP-Politikers spricht laut dem Bericht von einem "perfiden" Vorgehen der beiden JVP-Mitglieder, weil Vergewaltigung "von allen Straftaten am schwierigsten zu widerlegen" sei. In seinen Augen sei das aber mithilfe von alten Chat gelungen.

Schon vorher Kontakt

Die beiden jungen Männer blieben laut "Kurier" wiederum bei ihren Aussagen. Im Fall des einen sei es zu einvernehmlichem Geschlechtsverkehr gekommen, der Kontakt sei bestehen geblieben. Bei einem Treffen Jahre später sei der ÖVP-Funktionär plötzlich nackt im Hotelzimmer vor ihm gestanden und habe ihn zu sexuellen Handlungen aufgefordert, er sei aber geflüchtet.

Der andere habe ebenfalls mit dem Politiker Kontakt gehalten und habe mit ihm an einer Schwulenparty teilgenommen. Als er gehen wollte, habe ihn der Funktionär zu einem Getränk überredet, dann sei er bewusstlos geworden und im Bett des Mannes aufgewacht. Er habe mit der Anzeige gezögert, weil er Angst vor dem Gerede der Leute in der Partei gehabt habe.

Das sei "alles erstunken und erlogen", wird nun der Anwalt des Politikers zitiert. Der ÖVP-Funktionär werde beim nächsten Verhandlungstermin aussagen. (spri, 17.11.2022)