Die Seilbahn soll von der Wolfgangsee-Bundesstraße hoch zur Gaisbergspitze führen.

Foto: BWM Architekten

Vor 94 Jahren ist die letzte Zahnradbahn auf den Gaisberg in Salzburg gefahren. Nun soll der Hausberg der Stadt Salzburg, ein wichtiges Naherholungsgebiet, eine Seilbahn bekommen. Die Unternehmensgruppe Gug drei GmbH, die im Vorjahr das Gut Guggenthal erworben hat und derzeit renoviert, will von einer Talstation an der Wolfgangsee-Bundesstraße aus eine Seilbahn bis zur Gaisbergspitze bauen.

Die Kosten für den Seilbahnbau beziffert die Unternehmergruppe mit rund 20 Millionen Euro – bei gut zwei Jahren Bauzeit. Sobald die Seilbahn in Betrieb ist, soll der Individualverkehr ab der Zistel eingeschränkt und das Gipfelplateau, auf dem derzeit ein großer Parkplatz ist, renaturiert werden. Derzeit werde evaluiert, ob schon in ein bis zwei Jahren mit dem Bau der Seilbahn begonnen werden könne, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz auf Gut Guggenthal in Koppl.

Parkplatz auf bereits versiegelten Flächen geplant

Die Idee einer Seilbahn auf den Gaisberg kursierte in den vergangenen Jahren immer wieder. Nun liege aber ein realistisches und realisierbares Gesamtkonzept vor. Die Talstation soll direkt an der Wolfgangsee-Bundesstraße auf dem Areal einer ehemaligen Tankstelle errichtet werden. Die Seilbahn ist dort mit einem 15-Minuten-Bustakt der Linien 150 und 155 aus der Stadt erreichbar. Der Parkplatz für die Seilbahnnutzer, die mit dem Auto kommen, soll im Bereich der Auffahrt zur Gruberfeld-Siedlung auf bereits versiegelten Flächen des neuen Gewerbegebiets entstehen.

Auf Höhe des beliebten Gaisberg-Rundwanderwegs ist eine Mittelstation geplant, um einen Zu- und Ausstieg für jene zu ermöglichen, die nicht bis auf die Gaisbergspitze fahren, sondern lieber wandern oder auf der Zistelalm einkehren wollen. Die Bergstation soll in Form einer unterirdischen Kaverne und mit Zu- und Ausstieg auf Koppler Gemeindegebiet errichtet werden. Die Gaisberg-Seilbahn soll von Anfang an in den Salzburger Verkehrsverbund integriert werden und auch mit dem Klimaticket genutzt werden können.

Die Pläne wurden von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, dem Salzburger Bürgermeister Harald Preuner, dem Koppler Bürgermeister Rupert Reischl, Gaisberg-Koordinator Florian Kreibich (alle ÖVP) und Rechtsanwalt Christoph Bamberger von der Gug drei GmbH präsentiert. "Wir investieren sehr viel Geld in die Erhaltung der zum Großteil denkmalgeschützten Gebäude und wollen mit der Gaisberg-Seilbahn künftig Berg und Tal neu verbinden. Ich sehe in dem Projekt nur Vorteile und eine Win-win-Situation für alle", sagt Bamberger. (Stefanie Ruep, 17.11.2022)