Das Comeback von Andrew Tate auf Twitter sorgte für zahlreiche kritische Reaktionen.

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Nach turbulenten Tagen kommt Twitter auch an diesem Wochenende nicht zur Ruhe. Der neue Chef des Netzwerks, Elon Musk, erwägt offenbar, den umstrittenen ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freizuschalten. Musk startete eine 24-stündige Abstimmung zu dieser Frage, die bei rund 7,7 Millionen Stimmabgaben am Samstagmorgen bei 53 Prozent für ein Comeback stand.

Trump hatte seinen Account infolge des von seinen Anhängern durchgeführten Sturm auf das US-Kapitol im Jänner 2021 verloren. Ihm wird vorgeworfen, mit Wahlbetrugs-Behauptungen und anderen Botschaften maßgeblich zur Situation beigetragen zu haben.

Gesperrte Accounts wieder freigeschalten

Es ist allerdings nicht nur Trump, der aktuell auf und außerhalb der Plattform für Diskussionsstoff sorgt. Eine Reihe von Konten, die mit einer permanenten Sperre belegt worden waren, wurde kürzlich wieder freigeschalten. Musk hatte diesen Schritt zuvor in einer kurzen Botschaft mit dem Inhalt "Freedom Fridays..." angedeutet.

Zu den "Rückkehrern" gehören etwa die rechte Website Babylon Bee, der Psychologe Jordan Peterson, der den transsexuellen Schauspieler Elliot Page beleidigt hatte und auch Andrew Tate. Der Kickboxer war erst im August infolge zahlreicher misogyner Kommentare gesperrt worden, nachdem er auch versucht hatte, temporäre Sperren mit einem Zweitkonto zu umgehen.

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Ebenfalls zurück ist aber auch eine Kritikerin von Musk. Nämlich die Schauspielerin und Komödiantin Kathy Griffin. Sie hatte sich als Reaktion auf Twitters neues, bezahltes Verifikationsmodell, in "Elon Musk" umbenannt, ihr Profilbild geändert und damit begonnen, den neuen Twitter-Chef mit überzogenen Statements zu persiflieren. Während sie ihren angezeigten Nutzernamen zwar geändert hatte, blieb aber ihr Kontoname @kathygriffin gleich, ebenso auch ihre Profilbeschreibung und das Titelbild ihres Accounts.

Kurz darauf erfolgte ihre Sperre unter dem Vorwurf, sie versuche, sich in betrügerischer Absicht als jemand anderer auszugeben. Musk kündigte zudem eine Verschärfung der Auflagen für Parodie-Accounts an, die sich nun auch in ihrem angezeigten Nutzernamen mit dem Zusatz "Parodie" offenbaren müssen. Kurz nach der Übernahme von Twitter hatte Musk noch in einer Botschaft erklärt, dass auf der Plattform "Comedy nun legal" sei. (red, APA, 19.11.22)