Die Gouverneurin schlägt als Alternative zu Rollkragenpullover auch Schals vor.

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Tokio – Die Gouverneurin von Tokio hat den Einwohnern ihrer Stadt das Tragen von Rollkragenpullovern zum Sparen von Heizkosten empfohlen. Die "Erwärmung des Halses" habe einen "thermischen Effekt", sagte Gouverneurin Yuriko Koike am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten. Zudem sei dies "eines der Mittel, um gemeinsam durch den harten Winter zu kommen".

Sie trage selbst einen Rollkragenpullover, sagte Koike. Auch mit Schals könnten die Einwohner sich wärmen. "Dadurch wird Strom gespart", sagte die Gouverneurin. Koike lobte in diesem Zusammenhang den französischen Präsidenten Emmanuel Macron: Er nehme "eine Vorreiterrolle beim Tragen von Rollkragenpullovern" ein.

Der französische Präsident Emmanuel Macron im Rollkragenpullover.
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"Warm Biz" – Kampagne

Japan setzt seit langem auf eine jährliche "Cool-Biz"-Kampagne für die schwülen Sommer im Land: Dabei wird in den Büros eine legere Kleiderordnung empfohlen, um Energie zu sparen. Die Winterversion wird passenderweise "Warm Biz" genannt. Japan, das bis zum Jahr 2050 CO2-neutral werden will, hat seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine mit einem Engpass bei der Energieversorgung zu kämpfen. Der Inselstaat ist nach wie vor stark von importierten fossilen Brennstoffen abhängig.

Angesichts der weltweiten Energiekrise erwägt die Regierung den Neubau von Atomreaktoren "der nächsten Generation". Sie will zudem laut Regierungschef Fumio Kishida mehr Kernkraftwerke ans Netz anschließen und die Lebensdauer von Reaktoren verlängern. Ein solcher Schritt gilt aber als umstritten. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 waren die Reaktoren des Landes abgeschaltet worden, nur etwa ein Drittel davon läuft wieder. (APA, 20.22.2022)