Die "Ultima Generazione" warf in Mailand Mehl auf Andy Warhols Autokunstwerk.

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Rom – Der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano kritisiert die Angriffe von Klima-Aktivisten auf Kunstwerke. "Die sinnlose und grundlose Gewalt, die sich gegen die Gemälde, Installationen und Werke unserer Museen und Galerien richtet, zwingt uns zu sofortigem Handeln, angefangen bei der Abdeckung aller Gemälde mit Glas", betonte der Minister.

"In Anbetracht des großen Erbes, das es in Italien zu schützen gilt, wird dieser Eingriff die Kassen des Ministeriums und der gesamten Nation erheblich belasten und leider auch zu einer Erhöhung der Eintrittspreise für die Museen führen", so Sangiuliano in einer Presseaussendung am Sonntag.

"Die ständigen Angriffe und Übergriffe, die immer häufiger zum Schaden unseres künstlerischen und kulturellen Erbes stattfinden, machen es notwendig, den Schutz unserer Werke zu überdenken und zu verstärken. Wieder einmal besteht die Gefahr, dass die Aktionen einiger weniger Gewalttätiger sich negativ auf die Italiener und insbesondere auf diejenigen auswirkt, die eine schöne Ausstellung besuchen möchten", so der Minister abschließend.

DER STANDARD

Blume, Auto, Tod und Leben

Klimaaktivisten machen mit Klebeaktionen oder Attacken auf Kunstwerke derzeit immer wieder Schlagzeilen. Vier Aktivisten streuten am Freitag acht Kilo Mehl auf ein von Andy Warhol dekoriertes Auto bei einer Ausstellung mit Werken des berühmten Pop-Art-Künstlers und klebten danach ihre Hände darauf. Im Gegensatz zu ähnlichen Vorfällen auf der ganzen Welt war das Werk nicht durch Schutzglas gesichert. Das Auto ist etwa zehn Millionen Euro Wert.

Erst am Dienstag wurde das mit Glas geschützte berühmte Gemälde "Tod und Leben" von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl beschüttet. Einer der Aktivisten klebte sich auch mit der Hand an das Schutzglas. Zuvor war unter anderem in der Londoner National Gallery Tomatensuppe auf das berühmte Werk "Sonnenblumen" des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh geworfen worden. Auch dieses Werk war durch eine Glasscheibe geschützt. (APA, red, 20.11.2022)