Wer finanzielle Schwierigkeiten hat und sich deshalb mit dem Bezahlen der Miete schwer tut, kann sich an den Wohnschirm wenden.

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Die Kollegin, die vorige Woche hier dran war, will, dass ich was über Tongranulat schreibe. Aber es gibt Wichtigeres.

Seit dem Frühjahr gibt es nämlich eine sehr gute Einrichtung, die laut Aussagen von Mieterschützern noch viel zu wenige Leute kennen: den sogenannten Wohnschirm, den die Regierung im Frühjahr aufspannte. Mieterinnen und Mieter, die in eine finanzielle Notlage geraten sind, sollen unterstützt werden, damit es zu so wenigen Delogierungen wie möglich kommt – denn diese sind auch volkswirtschaftlich betrachtet die teuerste aller Maßnahmen. Falls ein Umzug doch ratsam ist, gibt es im Zuge der Wohnschirm-Aktion auch dafür finanzielle Unterstützung. Dotiert wurde der Topf im Sozialministerium zunächst mit 24 Millionen Euro, im Sommer wurde um 60 Millionen aufgestockt und bis 2026 verlängert, bis dahin stehen 84 Millionen Euro zur Verfügung.

Seit dem Start der Aktion wurden genau 1684 Anträge bewilligt, heißt es aus dem Sozialministerium. Davon betrafen 1485 die Wohnungssicherung, 199 den Wohnungswechsel. Insgesamt konnten bisher 3815 Personen unterstützt werden, die Gesamtsumme an bisher ausbezahltem Geld beläuft sich auf knapp 5,2 Millionen Euro. Im Schnitt gab es pro Fall also eine Auszahlung von etwas mehr als 3000 Euro. Mehr als zwei Dutzend Beratungsstellen gibt es bundesweit, an die man sich wenden kann. Sie finden sich auf der Website www.wohnschirm.at.

Okay, weil jetzt noch Platz ist, doch noch kurz zum Tongranulat. Ich hab mir auch einen Sack gekauft. Als ich ihn über Nacht im Wohnzimmer lagerte, hörte ich ein regelmäßig wiederkehrendes Rascheln. Ein eingeschlossenes Tier? Ich hab ihn auf den Balkon gestellt, am nächsten Morgen aufgeschlitzt, nichts gesehen, stehen lassen. Wir werden es wohl nie erfahren. (Martin Putschögl, 21.11.2022)