Mit ein paar Klicks ist der Onlinekauf schnell erledigt.
Foto: imago images/MASKOT

Pro:
Alexander Amon

Für manche Leute ist es uncool, in einem Outlet shoppen zu gehen, wo Markenklamotten aus dem Vorjahr angeboten werden. Auch die etablierte Onlineschnäppchenjagd provoziert dem Day-one-Käufer des neuen iPhone Pro Max maximal ein mitleidiges Lächeln aufs Gesicht. Leider hat nicht jeder einen Gold sch*§(! Esel zu Hause und nimmt deshalb Tage wie den Black Friday als Anlass, den mittlerweile in die Jahre gekommenen Laptop oder auch das Althandy mit dem zerbrochenen Display zu ersetzen. Aber Achtung: Wer sich die Mühe macht, die sogenannten Angebote mit den bisherigen Preisen zu vergleichen, wird merken, dass viele davon gar keine Schnäppchen sind. Wer aber zum Beispiel in eine Produktkategorie, beispielsweise Laptops, bereits eingelesen ist und den Preis des begehrten Objekts in seiner bisherigen Höhe gut kennt, wird die Schnäppchensuche nicht nur zeitsparender angehen, sondern im Idealfall auch mit einem Erfolgserlebnis abschließen können.

Kontra:

Melanie Raidl

Wenn eine neue Playstation oder ein iPhone rauskommt, dann erwacht die Horde an Konsumwütigen wieder zum Leben. Gibt es auch noch Rabatte, gehen sie regelrecht auf Beutezug. Der Black Friday ist ihr heiliger Feiertag. Ähnlich wie im Film The Purge – dem Tag ohne Konsequenzen für Straftaten – haben die Schnäppchenjäger keine Scham: Sie kaufen alles, was sie sonst nicht gekauft hätten, nur um mehr Verschmutzung, CO2-Ausstoß und grausame Arbeitsbedingungen zu befeuern. Reis kocht auch ohne Schnellkochtopf, der 50. Pulli im Schrank macht auch kein besseres Outfit. Der Tag tritt mit Füßen, was Umweltschützer versuchen zu bekämpfen: die Ausbeutung der Erde. Denn es muss weniger produziert, konsumiert und gekauft werden. Nicht noch extra Elektronik und Kleidung verscherbelt werden. Wie wäre es mit einem Farbwechsel? Vielleicht einem Green Friday, an dem wir alle unsere Geldbörsel geschlossen halten. Das Klima würde danken.
(RONDO, 25.11.2022)