Karlheinz Stockhausen auf dem Weg zum Sirius.

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Wien – Die meisten Leute heute dürften Karlheinz Stockhausen vom Cover des Beatles-Albums Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von 1967 kennen. Man findet ihn dort in der hinteren Reihe prominenter Künstler und Künstlerinnen als Fünften von links. Im Bereich der Populärkultur angesiedelt, wird nun dem 2007 verstorbenen deutschen Komponisten auch in einer 400 Seiten starken Graphic Novel gehuldigt.

In Stockhausen. Der Mann, der vom Sirius kam wird klar, warum der gestrenge Mann mit seinem revolutionären Ansatz ganze Generationen von Musikern beeinflusste. Immerhin gilt Stockhausen auch als "Papa Techno", herauf vom Gesang der Jünglinge bis zu seinem Opus magnum, der insgesamt 29-stündigen Oper Licht, als Erschaffer seines eigenen Universums.

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Gegen diesen nimmt sich, so der deutsche Autor und Filmemacher Thomas von Steinaecker, Wagners Ring wie eine "niedliche Fingerübung" aus. In Sachen eines religiös-musikalischen Überbaus bahnbrechend, sorgte Stockhausen zuletzt 2001 für einen Skandal, als er 9/11 als "größtes Kunstwerk, was es je gegeben hat", bezeichnete.

Gemeinsam mit Illustrator David von Bassewitz zeichnet Steinaecker, der seit Kindheitstagen nicht nur Fanboy ist, sondern auch Freund von Stockhausen wurde, das Leben des Klangsetzers alles andere als akademisch nach. Die Kompositionen seiner aus dem seriellen kommenden Formelmusik werden in wirbelnden Bildern grandios nachgezeichnet. Das Buch endet 1989, ein zweiter Teil ist in Arbeit. (Christian Schachinger, 22.11.2022)