Der Voestalpine-Industriepark in Linz.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Die jüngste Weltklimakonferenz, COP 27, in Sharm el-Sheikh brachte zwar letztlich doch eine Einigung. Abseits eines Fonds, aus dem künftig besonders vom Klimawandel verwundbare Staaten entschädigt werden sollen, gibt es nach Ansicht von Klimaforschenden und Aktivisten jedoch viel zu wenig herzuzeigen.

Den Überblick über die Emissionslage zu bewahren fällt zumindest nicht mehr schwer. Dazu trägt auch ein unter der Ägide des einstigen US-Vizepräsidenten Al Gore entwickeltes Tool namens "Climate Trace" bei. Gore engagiert sich schon seit den 1990ern im Kampf gegen den Klimawandel und war auch prominent im 2006 erschienenen Dokumentarfilm "An Inconvenient Truth" ("Eine unbequeme Wahrheit") vertreten. 1997 war er treibend bei der Durchsetzung des Kyoto-Protokolls, das von den USA unterzeichnet, aber bislang noch nicht ratifiziert wurde.

Weltkarte der Abgase

Climate Trace ist eine Art "Google Maps für Emissionen". Es stellt eine Weltkarte bereit, auf der Örtlichkeiten markiert sind, von denen aus größere Mengen an CO2, Methan und anderen Treibhausgasen in die Atmosphäre abgegeben werden. Naturgemäß handelt es sich dabei häufig um fossil betriebene Kraftwerke, Abbauunternehmungen, Produktionsanlagen und andere größere Betriebe.

Screenshot: Climate Trece

Allgemeiner werden auch "Emissionsballungsräume" angezeigt, die einen höheren Ausstoß auch abseits von Industrie und Gewerbe erzielen. Ein solcher erstreckt sich etwa über Wien bis hinaus nach Klosterneuburg im Norden sowie Schwechat und Mödling im Süden.

Mit dabei sind auch Sortier- und Filterfunktionen für Nutzer, die es genauer wissen möchten oder auf der Suche nach sehr bestimmten Informationen sind. Hier kann man etwa nach Ländern, bestimmten Emissionen oder Industrien ordnen. Die Darstellung wird einerseits aus verfügbare Informationen über Ausstöße, andererseits auch über Daten von Sensoren und Satelliten gespeist und aktualisiert.

Die Auswertung erfolgt mit Unterstützung durch eine künstliche Intelligenz. Die Daten werden öffentlich bereitgestellt, ebenso liefert man auch Erklärungen zur Methodologie.

Österreichs größte CO2-Emittenten sind laut der Karte das Voestalpine-Stahlwerk in Linz gefolgt von der OMV-Raffinerie in Schwechat, dem Voestalpine-Stahlwerk in Donawitz und schließlich dem Flughafen Wien. Dahinter liegen mehrere Zementwerke. (gpi, 21.11.22)