Wir bedauern! "Vermurkst" ist die Fehlerkolumne des STANDARD, in der wir unsere publizistischen Missgeschicke anzeigen.

Doris Priesching und Sebastian Fellner

Foto: der standard

Viel schlechter kann eine Klimakonferenz nicht laufen, könnte man angesichts der gescheiterten Weltrettungsaktion in Ägypten meinen. Ungemütlicher könnte so ein Zusammenkommen jedenfalls gestaltet sein: Wir schrieben, dass der neue brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die Klimakonferenz 2025 "im Amazonas stattfinden" lassen wolle. Eine Konferenz in dem südamerikanischen Fluss wäre eine feuchte Angelegenheit, Lula meinte das den Strom umgebende Gebiet, womöglich auch den gleichnamigen Bundesstaat in Brasilien, was man mit etwas Wohlwollen aus unserem Text herauslesen könnte. Hiermit sei aber klargestellt: Wer 2025 Klimaschutzmaßnahmen verhandeln will, braucht keine Tauchausrüstung und muss sich nicht vor Piranhas fürchten.

Während die Welt bei der Klimarettung versagt, kann China auf deutliche Erfolge in der Armutsbekämpfung verweisen. Wir haben sogar behauptet, dass "zwischen den Jahren 1978 und 2021 850 Milliarden Menschen im Land aus der Armut gehoben worden" sind. Das war um drei Nullen übertrieben, richtig ist: 850 Millionen Chinesinnen und Chinesen sind in diesem Zeitraum der Armut entkommen.

Wer nimmt, wer gibt?

Apropos Diktatur, in unserer Berichterstattung über ein Sportturnier in Katar berichteten wir auch über die Rechte der Menschen, die dort arbeiten: Sie nehmen also die Arbeit von jemandem, der sie ihnen gibt. Deshalb ist der folgende Satz falsch: "Arbeitnehmer können immer noch Beschwerde gegen Arbeiter einreichen, die ihren Job verlassen." Richtig ist, dass die Arbeitgeber ihre (ehemaligen) Arbeitnehmer nach einer Kündigung anschwärzen können.

In Österreich gibt es anspruchsvolle Jobs, die (für uns) mitunter schwierig zu benennen sind: Wir schrieben über "Fachsozialarbeiter in der Altenpflege", der richtige Titel lautet aber "Fachsozialbetreuer für Altenarbeit".

Vielfach richtig und einmal falsch benamst haben wir auch den ehemaligen Grünen-Politiker Christoph Chorherr, der aktuell vor Gericht steht. Ein Extra-R machte ihn zum Chorherrrn.

Ein Mantel aus Bigfoot-Pelz

Einmal plagten wir uns auch mit dem Englischen: Eine lustige Karte zeigte, dass es in Gebieten mit vielen Bigfoot-Sichtungen auch besonders viele Besitzer von "fursuits" gebe. Pelzmäntel also!, lautete unsere vorschnelle Übersetzung. Richtig (und schlüssiger) sind freilich Tierkostüme. (Sebastian Fellner, 22.11.2022)