Die Akademie der bildenden Künste in Wien ist die vierte österreichische Hochschule, die im Protest für Klimagerechtigkeit besetzt wurde.

Foto: Aktivist*innen der Akademie Besetzung

Wien – "OCCUPIED!", steht auf einem Banner, das unter dem prunkvollen Relief der Aula der Akademie der bildenden Künste in Wien hängt. Am Montagnachmittag versammelten sich rund 20 Studierende in dem Unigebäude. Es wurden Plakate bemalt, Farbe und Sprühdosen standen herum. Aus Lautsprechern ertönte Musik. Am Boden lagen Schlafsäcke und Zelte, die Studierenden wollen bleiben – die Bildende ist besetzt.

Die Protestierenden fordern Klimagerechtigkeit und ein "Ende des Kapitalismus", wie auf einem Plakat zu lesen ist. Sie folgen dem Vorbild anderer Aktivistinnen: Vergangene Woche wurden bereits Hörsäle an der Uni Wien sowie in Salzburg und Innsbruck besetzt. Die Studierenden der Bildenden stünden laut eigenen Angaben solidarisch mit den anderen Besetzungen, betonten aber, dass der Protest eigens organisiert sei.

Rektorat bestätigt Besetzung

Auf den ersten Blick ähneln sich auch die Forderungen, es geht um Klimagerechtigkeit. In der Einladung zur Besetzung werden aber auch andere Themen angesprochen: Es brauche eine Diskussion über radikale Umverteilung sowie die Auswirkungen kolonialer Ausbeutung. Kritisiert wird auch die Position der Akademie – als eine nur exklusiv und privilegiert zugängliche Institution. Seitens einer Sprecherin der Hochschule bestätigt man: Die Aula sei besetzt. Im Rektorat der Universität wartet man vorerst ab.

Laut Protestierenden wolle man sich am Montagabend mit dem Rektorat austauschen. Dann soll auch begonnen werden, erste Forderungen auszuarbeiten. Diese sollen sich, wie bei den anderen Besetzungen auch, konkret an die Universität sowie die Politik generell richten. Offizielle Pressemeldungen sollen erst am Dienstag folgen.

In der Einladung zum Protest wird die Besetzung als offener Raum für Diskussion beschrieben. Außerdem wird dazu aufgerufen, getestet zu kommen und Schlafsäcke mitzubringen. (Alara Yılmaz, 21.11.2022)