Von 2013 bis 2018 war Maroni Regionalpräsident der Lombardei.

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Rom – Der Mitbegründer von Italiens rechter Regierungspartei Lega, Roberto Maroni, ist in der Nacht auf Dienstag im Alter von 67 Jahren gestorben. Dies teilten seine Angehörigen mit. Der in der lombardischen Stadt Varese geborene Maroni hatte Anfang der 1980er-Jahre zusammen mit Umberto Bossi die separatistische Lega Lombarda gegründet, aus der die heute von Matteo Salvini geführte Lega entstanden ist.

Ins Rampenlicht trat Bossi 1987, als er für die Lega Lombarda als Senator ins römische Parlament einzog. Von da an wurde er immer mehr zum Symbol des Protests der Norditaliener gegen die angeblich "korrupte" Politik Roms und deren Zentralismus. Dies gipfelte in der Forderung, Italien dreizuteilen. Bei den Parlamentswahlen im Frühjahr 1992 erfolgte der große Durchbruch der mittlerweile in Lega Nord umbenannten Partei – sie eroberte insgesamt 80 Sitze in den beiden Parlamentskammern. Maroni zog ins Parlament ein.

Aufstieg unter Berlusconi

Erstmals an die Macht kam die Partei nach der Parlamentswahl 1994, im Schlepptau des damaligen Wahlsiegers Silvio Berlusconi und seiner neugegründeten Bewegung Forza Italia. Maroni rückte zum Innenminister und Vizepremier auf. In weiteren Regierungen Berlusconis war er 2001 Arbeitsminister und 2008 erneut Innenminister.

Während Lega-Chef Bossi rebellisch auftrat, galt Maroni als verbindlich. Als Bossi im Jahr 2012 nach einem Skandal um illegale Parteifinanzierungen rund um seinen Sohn zurücktrat, übernahm Maroni interimistisch die Parteiführung. 2013 avancierte dann Matteo Salvini zum Lega-Vorsitzenden.

Von 2013 bis 2018 war Maroni Regionalpräsident der Lombardei. Zuletzt hatte er seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters seiner Heimatstadt Varese angekündigt, aber eine Krankheit zwang ihn vor einem Jahr zum Verzicht auf seine politische Tätigkeit. "Maroni war ein fantastischer Parteichef, Minister und lombardischer Präsident", kommentierte Salvini den Tod Maronis auf Facebook. (APA, 22.11.2022)