Ein Puck. Eine runde Sache.

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Ängelholm – Für Red Bull Salzburg ist in der Champions Hockey League im Achtelfinale Endstation gewesen. Der Tabellendritte der ICE Hockey League kassierte am Dienstag bei Titelverteidiger Rögle BK eine 1:5-Niederlage und zog damit nach dem überraschenden 3:1-Heimerfolg im Hinspiel gesamt noch mit 4:6 den Kürzeren. Ein Österreicher konnte in der Catena Arena in Ängelholm trotzdem jubeln, Teamspieler Marco Kasper trug sich im Dress der Schweden auch einmal in die Schützenliste ein.

Die Schweden waren von Anfang an bemüht, eine Reaktion zu zeigen und schafften auch einen Traumstart. Nach einer schönen Kombination traf Ludvig Larsson schon nach 2:27 Minuten ins Kreuzeck. Die Salzburger fingen sich danach, schafften es auch immer wieder den Gegner zu beschäftigen. Hauptsächlich war aber Defensivarbeit angesagt und da sorgten konsequente Zweikämpfe und ein starker Goalie Atte Tolvanen, der kurz vor dem Ende des ersten Drittels glänzend reagierte, dafür, dass kein weiterer Gegentreffer fiel.

Chance um Chance

Das änderte sich unmittelbar nach Wiederbeginn, als die "Bullen" noch in Unterzahl agierten und Adam Tambellini nach 19 Sekunden erfolgreich war. Die Hausherren nahmen den Offensivschwung mit und fanden Chance um Chance vor und bauten die Führung komfortabel aus. Nach einem Zwei-Gegen-Eins-Konter schloss Oliver Tärnström (25.) mustergültig ab, vier Minuten später war es Kasper, der aus kurzer Distanz abstaubte. Der 18-jährige Stürmer wurde im Juli vom NHL-Club Detroit Red Wings gedraftet und soll vor der Übersiedlung nach Nordamerika bei Rögle den nötigen Feinschliff erhalten. Dort hält er in der laufenden CHL-Saison nun bei vier Toren und fünf Assists.

Salzburg hing in den Seilen, kam aber noch einmal zurück. Die in der nationalen Liga schwächelnden Schweden spielten einen eigenen Angriff nicht konsequent zu Ende und nach einem Gegenkonter war es Thomas Raffl (39.), der nach Vorarbeit von Peter Schneider wuchtig ins Eck traf. Dadurch fehlte im Schlussabschnitt nur ein Treffer auf eine Verlängerung. Doch die Schweden machten der Rechnung schnell einen Strich durch die Rechnung, Larsson machte nach 3:12 Minuten seinen Doppelpack im Powerplay perfekt. In der Folge hielten die Salzburger stark dagegen, konnten dabei auch eine 3:5-Unterzahl-Situation überstehen. Ein zweiter Treffer lag aber nicht in der Luft.

Damit gab es nach dem 0:1 bei den Graz99ers am Sonntag in der ICE-Liga die nächste Salzburger Niederlage. Die zweite CHL-Viertelfinal-Teilnahme nach 2018/19 blieb unerreicht. "Rögle BK war die meiste Zeit das bessere Team. Wir waren nicht gut genug und haben nicht auf dem Level gespielt, den wir gebraucht hätten, um zu gewinnen", resümierte Salzburg-Trainer Matt McIlvane. Trotzdem fahre er mit dem Gefühl aus Schweden weg, in der CHL stark gespielt zu haben und gut aufgetreten zu sein. "Wir hatten viele große Momente und Siege in dieser Saison, darauf können wir stolz sein", betonte der US-Amerikaner.

Innsbruck siegt gegen Capitals

Zwei Drittel völlig ausgeglichen, dann noch ein Kantersieg: Der HC Innsbruck hat am Dienstag im Nachtragsspiel der 4. Runde der ICE Hockey League die Vienna Capitals vor eigenem Publikum mit 9:3 bezwungen und damit auch die Tabellenführung übernommen. Die Tiroler liegen nach 20 absolvierten Partien nun drei Punkte vor dem HCB Südtirol, der eine Partie weniger ausgetragen hat. Die Wiener sind elf Zähler dahinter auf Platz sieben zu finden.

Die "Haie" behielten nach dem 4:3 in Wien auch im zweiten direkten Saisonduell die Oberhand. Die Formkurve zeigt weiter nach oben, sechs der jüngsten sieben Spiele konnten gewonnen werden. Für die Gastgeber war es das erste von fünf Heimspielen in Folge. Dabei lagen die Wiener nach einem Doppelschlag von Nikolaus Hartl innerhalb weniger Sekunden nach einer halben Stunde mit 3:2 voran. Jamals Watson (31.) sorgte für ausgeglichene Verhältnisse im Mittelabschnitt.

Watson war es auch, der sein Team in der 49. Minute in Führung schoss. Danach ging bei den Tirolern alles auf und die Wiener schlitterten noch in ein herbes Debakel. Toptorjäger Braeden Shaw (50./SH) mit seinem 14. Saisontor und Daniel Leavens (51./SH) trafen jeweils in Unterzahl, Dario Winkler (52.), Jan Lattner (59.) und Tyler Coulter (59.) trugen sich auch noch in die Schützenliste ein. (APA; 22.11.2022)